JMK

Simpel

Simpel

Langfilm

2017

Deutschland

01:54:00 (hh:mm:ss)

deutsch

Markus Goller

Frederick Lau (Ben), David Kross (Simpel), Emilia Schüle (Aria), Devid Striesow (David), Axel Stein (Enzo), Anneke Kim Sarnau (Clara), Tim Wilde (Gruber), Annette Frier (Chantal), Ludger Pistor (Schöll), Emilia Schüle (Aria)

Constantin Film

Ben und sein geistig behinderter Bruder Barnabas, genannt Simpel, stehen einander sehr nahe. Als die Mutter der beiden stirbt, soll Simpel in einem Heim untergebracht werden. Eine Trennung erscheint den Brüdern aber unmöglich. Sie begeben sich auf eine abenteuerliche Reise in den Norden, um ihren Vater für ihr beider Anliegen zu gewinnen: Ben will sich weiter um seinen Bruder kümmern, dazu braucht er aber das Einverständnis des Vaters. Dieser hat längst ein neues Leben mit einer neuen Familie begonnen. Seit 15 Jahren hat er den Kontakt zu seinen älteren Söhnen abgebrochen.
Auf der Reise treffen Ben und Simpel auf Menschen, die ihnen auf ganz unterschiedliche Weise helfen. Neue Freundschaften sind im Entstehen, aber auch viele Konflikte sind zu bewältigen.

Der Film weist einige belastende Szenen auf: Der Tod der Mutter zu Beginn, eine bedrohliche Szenerie im Rotlichtmilieu, ein Brand, ein gewaltsamer Übergriff durch den Vater und die mitunter deftige Sprache verlangen nach einer Alterseinschränkung. Zudem gibt es einige gesetzliche Übertretungen (z.B. Diebstahl, das Zerren und Stoßen eines Polizisten und eines Heimleiters aus dem Wagen), die allerdings als „falsch“ ausgewiesen und letztlich auch geahndet werden. Auch braucht es eine gewisse Altersreife, um die Gesamtsituation zu verstehen. Die Kommission hat sich für eine Altersfreigabe ab 10 Jahren ausgesprochen.

Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman der französischen Autorin Marie-Aude Murail (2004, dt. Übersetzung 2007) basiert, widmet sich dem Thema „Handicap“ in vielen Facetten und auf eine sehr einfühlsame Weise. Probleme (v.a. der Betreuung, aber auch der Akzeptanz durch das Umfeld) werden aufgezeigt, positive Lösungen werden gefunden. Auch wird das Thema „Verantwortung“ in einem familiären, freundschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen verhandelt.
Besonders positiv zu vermerken ist die großartige, vor allem glaubhafte Darstellung der beiden Protagonisten. „Simple“ wird als Literaturverfilmung ab 12 Jahren „empfohlen“.

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