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Titel

Weapon of Choice

Originaltitel

Weapon of Choice

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2017

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:29:10 (hh:mm:ss)

Sprachversion

OmU, tlw. deutsch

Sprache Ton

Englisch

Regie

Fritz Ofner, Eva Hausberger

DarstellerInnen

Dokumentarfilm - kein Cast bekannt

Verleiher

Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH

Inhalt

Fritz Ofner und Eva Hausbergers Dokumentarfilm beleuchtet die Firma Glock, deren Gründer in den 80er Jahren eine nun weltbekannte Handfeuerwaffe erfunden hat. Die Pistole ist nicht nur Standardausrüstung bei vielen Polizeieinheiten und dem Militär, sie genießt auch einen zweifelhaften Ruhm bei Banden, Freiheitskämpfern und Rappern auf der ganzen Welt. Durch Interviews in u. a. Österreich, dem Irak und den USA erfährt man vom gesellschaftlichen und politischen Einfluss dieser unscheinbaren Firma und ihrem Produkt aus Deutsch Wagram.

Alterskennzeichnung

Nur einmal sieht man die direkte Wirkung der Waffe auf den menschlichen Körper. Ein blutiger Verletzter wird in einem Fernsehbericht auf einer Trage zu einem Krankenwagen geführt. Ein anderes Mal weint eine Frau bitterlich, weil sie ihren 7-jährigen Sohn bei einer Schießerei verloren hat. Ansonsten sehen wir Menschen, die über die Waffe sprechen: Der ehemalige Gangster aus den USA spricht über seine „Beziehung“ zu der Pistole und dass er deren Gebrauch nur mit dem High eines Drogenrausches vergleichen kann. Die Trainerin, die Menschen das Schießen beibringt und erzählt, dass sie sich ohne ihre Glock nackt fühle. Der ehemalige Vertraute von Gaston Glock, der uns erklärt, dass auch eine Kleinkaliberwaffe töten kann und das sehr einfach mit einem Genickschuss auf der Kärntner Straße zu bewerkstelligen wäre.
Die Filmschaffenden werten nicht und lassen die Interviews unkommentiert. Das lässt die Zuseher/innen oft mit ihren Gedanken allein und man muss die Informationen selbst einordnen.
Die immer wieder erwähnte Zuverlässigkeit der Waffe, die selbst nach einem Amoklauf als Marketingtool verwendet wird, die inbrünstigen Berichte der Waffenfanatiker und die „Coolness“ mancher Interviewpartner, die Waffengewalt als etwas Alltägliches ansehen, könnten von manchen Menschen, die bereits eine Affinität zu Waffen und/oder dem Image des amerikanischen Gangsters und der dazugehörigen Musik haben, zu wenig differenziert aufgenommen werden.
Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 12 Jahren.

Positivkennzeichnung

„Weapon of Choice“ schafft eine seltene Objektivität rund um ein geladenes Thema. Nur wer genau hinsieht, erkennt die Kritik von Ofner und Hausberger.
Jenseits der Einzelschicksale zeigt der Film auch die Machtlosigkeit der Regierung gegen diesen Global Player auf und schafft damit einen klaren Blick auf die Einflüsse von Wirtschaft auf Politik und Gesellschaft. In einem Nebensatz fällt zum Beispiel die Information, dass auch in Österreich die Anmeldung von Faustfeuerwaffen in die Höhe schnellt. Es fehlt aber danach die Einordnung in internationale Entwicklungen. Um die muss man sich selbst kümmern, beziehungsweise im Gespräch mit anderen einordnen.
Die vielen Perspektiven auf das facettenreiche Thema rund um eine Waffe aus dem neutralen Staat Österreich, die man auf dem Schwarzmarkt im Irak genauso findet wie am Waffengürtel einer Spezialeinheit in den USA, schaffen ein Bewusstsein zur Vernetzung und moralischen Problematik rund um Waffen und ihrer Konsequenzen.
Die Kommission empfiehlt den Film ab 16 Jahren als Diskussionsfilm.


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