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Titel

Ballon

Originaltitel

Ballon

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2018

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

02:05:25 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Michael Bully Herbig

DarstellerInnen

Friedrich Mücke (Peter Strelzyk), Karoline Schuch (Doris Strelzyk), Alicia von Rittberg (Petra Wetzel), David Kross (Günter Wetzel), Thomas Kretschmann (Oberstleutnant Seidel), Jonas Holdenrieder (Frank Strelzyk), Tilman Döbler (Andreas 'Fitscher' Strelzyk), Ronald Kukulies (Erik Baumann), Emily Kusche (Klara Baumann), Christian Näthe (Hauptmann Heym)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Im Jahr 1979 ist die Grenze der DDR so gut wie unüberwindbar und eine Flucht scheint aussichtslos zu sein. Die befreundeten Familien Strelzyk und Wetzel schmieden einen Plan, mit Hilfe eines selbstgebauten Heißluftballons die Grenze zu überwinden. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit starten sie ihren ersten Versuch mit dem Ballon, wobei nur Familie Strelzyk die Flucht wagt, da der Ballon zu klein für beide Familien ist. Dieser Fluchtversucht endet jedoch kurz vor der Grenze – der Ballon stürzt ab.
Die Aktion macht natürlich die Stasi auf den gescheiterten Fluchtversuch aufmerksam, die sofort ihre Ermittlungen aufnimmt, um die Erbauer des Ballons ausfindig zu machen. Unter enormem Zeitdruck beschließt Familie Strelzyk einen neuen Ballon zu bauen, wobei alle Familienmitglieder und auch die Wetzels wieder mithelfen. Doch die Geheimpolizei ist ihnen bereits dicht auf den Fersen und ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit hebt an …

Alterskennzeichnung

Der spannungsreich inszenierte Thriller bietet sehr wenige Szenen, die zu einer Entlastung beitragen. Die Familien sind der permanenten Bedrohung ausgesetzt, entdeckt und verhaftet zu werden, wobei auch Kinder involviert sind.
Einige Szenen sind für ein jüngeres Publikum zu drastisch, man sieht zum Beispiel zwei Mal, wie der Ballon eine Bruchlandung absolviert aus der Perspektive der abstürzenden Familie. Ein Familienvater wird vor den Augen seiner Kinder attackiert und in einer Szene sieht man Flashbacks von Folterungen. Besonders die Situation der in die Fluchtversuche involvierten Kinder erschien der Kommission als sehr emotional belastend, da sie die oftmalige Verzweiflung der Eltern mitansehen und das Geheimnis bewahren müssen. Eine eindringliche Soundebene verstärkt die Spannung zusätzlich.
Als Entlastung kann angeführt werden, dass die Geschichte auf wahren Ereignissen beruht und der Ausgang der Flucht bekannt ist.
Die Kommission entschied sich für eine Freigabeempfehlung ab 12 Jahren, da ab diesem Alter die Spannungsintensität des Filmes ohne Schädigung verkraftbar ist.

Positivkennzeichnung

Regisseur Bully Herbig erfüllte sich mit der Verfilmung der spektakulären Flucht der beiden ostdeutschen Familien Strelzyk und Wetzel einen Herzenswunsch und inszeniert die wahren Begebenheiten in einem temporeichen Thriller, der an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt. Ein ausgesprochen authentisch dargestelltes DDR-Setting der 70er Jahre sowie ein sehr glaubwürdig agierendes Schauspieler/innen-Ensemble machen den Film auch für ein jugendliches Publikum sehenswert, thematisiert er doch ein dunkles Kapitel der jüngeren Zeitgeschichte. Herbig bleibt in seiner Erzählung nah an den tatsächlichen Ereignissen und dank des exzellenten dramaturgischen Aufbaus gelingt es den Rezipient/innen, sich empathisch mit den Hauptprotagonist/innen zu identifizieren. Die Sehnsucht nach Freiheit, Rechtssicherheit und freier Meinungsäußerung wird nachvollziehbar gemacht und der Druck, unter dem die Familien in dem von Stasi-Spitzel unterwanderten Land stehen, wird deutlich gemacht. Der Zusammenhalt der Familien ist beispielhaft und auch die da und dort aufblitzende Zivilcourage der unterjochten Bevölkerung wird glaubhaft und berührend dargestellt.
Die Kommission entschied sich für folgende Positivkennzeichnung: „Sehr empfehlenswert ab 14 Jahren als zeitgeschichtliches Drama“.


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