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Titel

Gundermann

Originaltitel

Gundermann

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2018

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

02:07:34 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Andreas Dresen

DarstellerInnen

Alexander Scheer (Gerhard Gundermann), Anna Unterberger (Conny Gundermann), Axel Prahl (Führungsoffizier), Thorsten Merten (Puppenspieler), Eva Weißenborn (Helga), Benjamin Kramme (Wenni), Kathrin Angerer (Irene), Milan Peschel (Volker), Bjarne Mädel (Parteisekretär)

Verleiher

Filmcasino & Polyfilm Betriebs GmbH

Inhalt

Hoyerswerda 1992. Nach dem Fall der Mauer arbeitet Gerhard Gundermann immer noch als Baggerfahrer im Tagebau, um nicht vom Erfolg seiner Kunst abhängig zu sein. In seiner Freizeit schreibt er nämlich Lieder, mit denen er die „einfachen Menschen“ anspricht. Neben der Liebe geht es darin auch um politisches Engagement oder Themen wie den Umweltschutz. Gundermann ist außerdem gerade auf der Suche nach Musiker/innen, die in seiner neuen Band mitmachen und mit ihm auf Tour gehen möchten. Als seitens der Behörden die Stasi-Akten zur Einsicht freigegeben werden, kommt auch Gundermanns Stasi-Vergangenheit – als Täter, nicht als Opfer – ans Licht. Nur nach und nach wird Gundermann bewusst, welche Rolle er als Informant gespielt und wie sehr er manchen seiner Freund/innen damit geschadet hat.
Parallel zur Handlung im Jahr 1992 erlebt man Gundermann in Rückblenden im Jahr 1975, als er mit seiner Werkband auftritt, zu der auch seine Jugendliebe Conny gehört.

Alterskennzeichnung

Vom Standpunkt des Jugendschutzes konnten keinerlei jugendgefährdende Inhalte festgestellt werden, daher wird eine uneingeschränkte Freigabe empfohlen.

Positivkennzeichnung

Auch wenn der Film Jugendlichen keine in etwa gleichaltrigen Identifikationsfiguren anbietet und die Aufarbeitung eines Aspekts der DDR-Vergangenheit keinen unmittelbaren Österreich-Bezug hat, lohnt sich ein Besuch des Films dennoch. Er macht nämlich deutlich, dass sich in totalitären Systemen oft ein Spitzelwesen entwickelt, in dem Menschen sich aus falsch verstandener Liebe zu ihrem Land (oder zu ihrem eigenen Vorteil) ins System hineinziehen lassen und sogar ihre engsten Freund/innen verraten – unter Umständen sogar ohne sich über die weitreichenden Folgen ihres Handelns im Klaren zu sein. Im Finale des Films kommt Gundermann dann endlich zu einem Urteil über sich selbst bzw. über sein Verhalten. Durch diesen Kunstgriff ist es letztlich nicht notwendig, dass der Regisseur ein Urteil über seine Hauptfigur fällt. Am Beispiel des Arbeiters, Musikers und Stasi-Informanten Gundermann gelingt es Andreas Dresen aufzuzeigen, wie schwierig es ist, in einem System wie jenem der DDR zu überleben und dennoch seinen moralischen Kompass nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Lobend erwähnt wurden ferner die Darstellung der sozialen bzw. gesellschaftlichen Verhältnisse, die sorgfältige Ausstattung und die großartigen schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller/innen („empfehlenswert als politischer Film ab 14 Jahren“).


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