DarstellerInnen | Dokumentation - Protagonisten in der Reihenfolge ihres Auftritts:
Kurt Waldheim, Silvio Lehmann, Hajo Funke, Anton Kolendic, Israel Singer, Rudolf Nagiller, Fred Sinowatz, Elan Steinberg, Robert Herzstein, Edgar Bronfman, Michael Graff, Alois Mock, Herbert Warnstorff, Friedrich Wiebe, Josef Aichholzer, Kuno Knöbl, Erhard Löcker, John Bunzl, Gabriel Lansky, Raimund Löw, Stephen Solarz, Jacques Stroumsa, Elisabeth Waldheim, Gerhard Waldheim, Robert Hochner, Tom Lantos, Chaim Herzog, Helmut Kohl, Josef Broukal, Hugo Portisch, Michaela Englert, Georg Hoffmann-Ostenhof, Paul Steiner, Barrie Dunsmore, Patricia Schroeder, Hubertus Czernin, Doron Rabinovici, Rosa Jochmann, Peter Turrini
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Positivkennzeichnung | Ruth Beckermanns Dokumentarfilm „Waldheims Walzer“ widmet sich aus dem subjektiven Blickpunkt einer damaligen Aktivistin der „Affäre Waldheim“. Materialien aus österreichischen, britischen, französischen, US-amerikanischen Archiven präsentieren ein dichtes Bild eines Wahlkampfes, der das Selbst- und Fremdbild Österreichs für immer verändern sollte. Die Kriegsgeneration und deren Nachkommen hatten sich durch politischen und medialen Druck von innen und außen erstmals öffentlich der NS-Vergangenheit zu stellen. Offen ausgetragene Streitereien zwischen Waldheim-Anhängern und -Kritikern geben ein eindrucksvolles Stimmungsbild des Wahlkampfes 1986 wieder. Vorwürfe und Abwehrreaktionen, Erinnerungslücken, emotionale Statements von Politikern, antisemitische Untertöne und offene Anwürfe vermitteln sehr eindringlich die Polarisierung der österreichischen Gesellschaft in dieser Frage. „Waldheims Walzer“ ist ein Zeitdokument, das jenes Ereignis in den Fokus nimmt, das den österreichischen „Opfermythos“ endgültig aufbrechen sollte. Der ehemalige Außenminister, Botschafter, UNO-Generalsekretär und schließlich Bundespräsident Kurt Waldheim steht sinnbildlich für eine Generation, die über die NS-Zeit den Schleier des Vergessens gelegt hatte. Mit dem Ende des Schweigens setzten Verteidigungsstrategien (Pflichterfüllung) und Abwehrmechanismen (antisemitische Verschwörungstheorien) ein. Letztlich erfolgte aber eine umfassende und überfällige Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Österreichs. Ein neues Verantwortungsgefühl und -bewusstsein (Opferentschädigung, Restitution, Anerkennung und Ehrung von Widerstandskämpfer/innen und Deserteuren) setzte ein. Beckermanns dokumentarischer Kompilationsfilm bietet eine gute Diskussionsgrundlage für den zeithistorischen Unterricht sowie für die Aneignung von Medienkompetenzen. Empfehlenswert als zeithistorischer Diskussionsfilm ab 12 Jahren. |
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