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Titel

Angelo

Originaltitel

Angelo

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2018

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:51:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt., tlw. franz. / dt. U.

Sprache Ton

Regie

Markus Schleinzer

DarstellerInnen

Makita Samba (Angelo 4), Alba Rohrwacher (Comtesse), Larisa Faber (Angelos Frau), Kenny Nzogang (Angelo 2), Lukas Miko (Kaiser), Gerti Drassl (Kindermagd), Michael Rotschopf (Fürst), Jean-Baptiste Tiémélé (Angelo 5), Nancy Mensah-Offei (Angelos Tochter), Olivier Baume (Arzt)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

„Angelo“ erzählt die unglaubliche, wahre Geschichte eines afrikanischen Sklavenbuben, der im 18. Jahrhundert zu einem „Maskottchen“ am Wiener Hof wird.
Die heimliche Ehe mit einer weißen Frau führt zu Konflikten und Angelo wird mit „seiner Freiheit bestraft“.
Nach seinem Tod wird einer Holzpuppe seine Haut übergestülpt und das Volk kann den berühmten Angelo in einem Schaukasten bestaunen ...

Alterskennzeichnung

Der Film wirkt durchgehend bedrückend. Hinzu kommt, dass am Hofe innere Befindlichkeiten kein Ventil bekommen und die Filmschaffenden auf konventionelle Lösungen der Gefühlsvermittlung verzichten. Dies hat zur Folge, dass die Zuseher/innen stumm mitleiden und immer tiefer in das Leben der Hauptfigur gezogen werden. Ohne Heimat, ohne Rechte, ohne Ansprache.
Gewalt passiert oft außerhalb des Bildes, so wird der kleine Angelo abseits der Kamera gezüchtigt und ein Hundekampf passiert hinter einem Zaun. Wir werden mit den Blicken der Anwesenden alleine gelassen.
Mit Fortdauer des Films verdichtet sich der Druck und entlädt sich in einer Szene, in der Angelos Tochter die Puppe ihres Vaters im Museum sehen will. Herzzerreißende Schreie begleiten ihren gewaltsamen Rauswurf.
Die Kommission empfiehlt eine Freigabe ab 12 Jahren.

Positivkennzeichnung

Weit abseits des Mainstreams erzählt Markus Schleinzer mit eindrucksvollen, oft lange stehenden Bildkompositionen die Absurdität des Schicksals der Hautfigur und die Perversion des Systems.
Mit diesem alternativen filmischen Blick fordern die Filmschaffenden die Zuseher/innen zum Mitdenken auf. Die Zeit, in der der Film spielt, wird nicht genannt. Auch die Herrschernamen fallen nicht. Nichts wird erklärt. Alles muss man sich selbst erarbeiten. Lohn ist am Ende des Films eine emotional-intellektuelle Reise in die Tiefen der Gesellschaft.
Kaiser stellen sich in rhetorischer Perfektion als Opfer dar, Pseudosympathie und Alltagsheuchelei zeigen erst über Jahre ihre Auswirkungen.
Bei aller Befremdlichkeit und Subtilität, schreit der Film den Zuseher/innen sehr laut ins Gesicht und hält unserer Zeit einen Spiegel vor.
„Angelo“ ist kein Film für Kinder und Jugendliche, die eindrucksvolle Machart und die verarbeiteten Themen lassen die Kommission ihn aber dennoch positiv kennzeichnen.
Die Kommission sieht den Film als „Annehmbar als Historiendrama ab 16 Jahren“.


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