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Titel

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

Originaltitel

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2019

Herkunftsländer

Österreich

Länge

02:20:15 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Rupert Henning

DarstellerInnen

Karl Markovics (Roman Silberstein), Sabine Timeteo (Emma Silberstein), Valentin Hagg (Paul Silberstein), André Wilms (Onkel Louis), Udo Samel (Tibor Silberstein), Nikolaas von Schrader (Johannes Silberstein)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Paul Silberstein ist Spross einer reichen, jüdischen Fabrikantenfamilie. Doch freundlich gesonnen ist Pauls Umwelt ihm nicht. In seiner Familie herrscht eisige Beziehungskälte, die nur vom Sadismus des Vaters durchbrochen wird. Auch im katholischen Internat (im Österreich des Jahres 1959) werden dem etwa zwölfjährigen Paul alle Perspektiven verbaut. Trotzdem – oder genau deswegen – reift in Paul ein Entschluss, wie er sein Leben gestalten will. Und dazu gehören jede Menge Fantasie, Gestaltungskraft und Unverfrorenheit.

Alterskennzeichnung

Für Kinder zeigen sich einige Belastungen. Von der Beziehungskälte in Pauls Familie über den Sadismus des Vaters, der sich nicht nur – aber auch – gegen seinen Sohn richtet, bis zur Gewalt im Internat. Auch der Tod des Vaters kann Kinder verstören, ebenso eine Rückblende in die Nazizeit, die einige Gräuel dieser Epoche ins Bild bringt.
Jugendliche hingegen können die überzogene Darstellung einzelner Rollen bereits als karikaturhaft wahrnehmen und den Humor des Films erfassen, sodass sie sich besser vom Gezeigten distanzieren können. Aus Sicht der Kommission ist dies Jugendlichen ab 12 Jahren möglich, sodass die Kommission eine entsprechende Empfehlung zur Altersfreigabe festlegt.

Positivkennzeichnung

Der Film basiert auf der gleichnamigen Erzählung von André Heller, die viele autobiographische Bezüge hat. Für Jugendliche ist hier nicht nur der Einblick in ein Österreich der 50er Jahre von Interesse, sondern vor allem die Entwicklung der Figur des Paul Silberstein. Trotz widrigster Umstände findet er altersgemäße Wege, Widerstand zu leisten, seinen eigenen Weg zu finden und auch zu beschreiten. In diesem Prozess wird klar, was Freiheit bedeuten kann und wie wichtig Nähe und Zuwendung für den Menschen sind. Es wird auch klar, dass Widerstand nicht unbedingt Gewalt heißen muss, sondern dass auch Charme, Ehrlichkeit oder innere Haltung mögliche Formen des Widerstands sind. Zu guter Letzt ist der Film auch ein Plädoyer, sich von engen Berufs- und Lebensvorstellungen zu lösen und der Kreativität im Leben einen Raum zu geben.
Die Kommission empfiehlt den Film daher als Coming-of-Age-Drama ab 14 Jahren. Man muss sich allerdings auf die Länge von 140 Minuten und eine ungewohnte Erzählweise einstellen.


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