medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl

Originaltitel

Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2019

Herkunftsländer

Deutschland, Schweiz

Länge

01:58:54 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Caroline Link

DarstellerInnen

Riva Krymalowski (Anna Kemper), Oliver Masucci (Arthur Kemper), Carla Juri (Dorothea Kemper), Justus von Dohnányi (Onkel Julius), Marinus Hohmann (Max Kemper), Ursula Werner, Rahel Hubacher, Peter Bantli, Hannah Kampichler, Meisser Noah, Held Alina, Anne Bennent, Benjamin Sadler

Verleiher

Warner Bros Pictures GmbH

Inhalt

Im Februar 1933 nehmen die 9-jährige Anna Kemper und ihr um drei Jahre älterer Bruder Max an einem Faschingsfest teil, als plötzlich Hitlerjungen auftauchen und Ärger machen. Das ist der Beginn für die Ereignisse, die Annas Leben völlig auf den Kopf stellen werden. Ihr Vater Arthur, ein Theaterkritiker und erklärter Gegner der Nationalsozialisten, wird nämlich gewarnt: Er solle sich so schnell wie möglich außer Landes begeben, denn sobald Hitler an die Macht käme, wäre er einer der ersten, die verfolgt würden. Daher zieht die Familie in die Schweiz. Anna ist traurig, ihre Heimatstadt Berlin und die von ihr geliebte Haushälterin Heimpi verlassen zu müssen. Auch ihr rosa Stoffkaninchen bleibt zurück, denn sie darf nicht viel Gepäck mitnehmen. Die Schweiz ist aber nicht die letzte Station für die Kempers. Arthur verdient dort nicht genug Geld, um die Familie ernähren zu können. Gemeinsam ziehen die vier weiter über Paris nach London, wo sie schließlich eine neue Heimat finden …

Alterskennzeichnung

Obwohl im Film keine expliziten Gewaltszenen zu sehen sind und auch das Thema Nationalsozialismus eher im Hintergrund verhandelt wird, stellt die immer wieder spürbare Bedrohung der Familie eine Überforderung für die Allerjüngsten dar. Ganz aus Annas Perspektive erzählt, können Kinder an ihrem Beispiel miterleben, wie man in die Situation eines Flüchtlingskindes gerät, das sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen muss und dessen Familie zunehmend verarmt. Entlastend ist dabei, dass Anna und Max in ihrer Familie immer geliebt und gut aufgehoben sind. Die beiden motivieren einander stets gegenseitig und es fällt ihnen nicht allzu schwer, sich immer wieder neu zu integrieren. Ihre Lage wird also nie als völlig hoffnungslos dargestellt. Weitere Einschränkungsgründe waren der durch die damalige Zeit bedingte ständige Zigarettenkonsum des Vaters sowie die Überlänge des Films (Freigabeempfehlung: ab 6 Jahren).

Positivkennzeichnung

Mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Judith Kerr (erstmals erschienen 1971) ist es Regisseurin Caroline Link hervorragend gelungen, zwei schwierige Themen für Kinder aufzubereiten. Obwohl die Flüchtlingsgeschichte mit ihren höchst aktuellen Bezügen im Vordergrund steht, bietet der Film selbstverständlich auch die Möglichkeit, sich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Das Drehbuch und die Dialoge sind schlicht und ergreifend großartig – manchmal reichen ganz wenige Worte, um damit sehr viel auszudrücken. Einmal ausgelegte Handlungsfäden werden immer wieder aufgegriffen (z. B. Annas Katastrophen-Bilder). Auch die Konsequenz, mit der aus Annas Perspektive erzählt wird, ist bewundernswert. Die Kamera bewegt sich oft auf Annas Höhe oder zeigt dem Publikum Nahaufnahmen von Gesichtern, deren Mimik samt dahinterliegenden Gefühlen Anna zu entschlüsseln versucht. Die Schauspieler/innen sind sehr gut geführt und vor allem die junge Darstellerin der Anna spielt ihre schwierige Rolle wirklich sensationell. Die Ausstattung ist sehr sorgfältig und zeugt von einer großen Liebe zum Detail. Trotz all der Tragik, die für ein Schicksal als Flüchtlingskind kennzeichnend ist, bleibt die Grundstimmung immer positiv, und das ist insbesondere für Kinder sehr wichtig („sehr empfehlenswert als Literaturverfilmung ab 10 Jahren“).

Filmtipp und Filmheft:
https://www.visionkino.de/filmtipps/filmtipp/als-hitler-das-rosa-kaninchen-stahl-1/

Stiftung Lesen:
https://www.derlehrerclub.de/download.php?type=documentpdf&id=2604


<< Zurück zu den Suchergebnissen