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Titel

Jojo Rabbit

Originaltitel

Jojo Rabbit

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2019

Herkunftsländer

Deutschland, Tschechische Republik, USA

Länge

01:48:16 (hh:mm:ss)

Sprachversion

OmU

Sprache Ton

Englisch

Regie

Taika Waititi

DarstellerInnen

Roman Griffin Davis (Jojo), Thomasin McKenzie (Elsa), Scarlett Johansson (Rosie), Taika Waititi (Adolf), Sam Rockwell (Captain Klenzendorf), Rebel Wilson (Fraulein Rahm), Alfie Allen (Finkel), Stephen Merchant (Deertz), Archie Yates (Yorki), Luke Brandon Field (Christoph), Sam Haygarth (Hans), Stanislav Callas (Russian Soldier)

Verleiher

The Walt Disney Company (Austria) GmbH

Inhalt

Als begeisterter Hitler-Anhänger ist der 10-jährige Johannes („Jojo“) Betzler natürlich Mitglied der Hitler-Jugend. Wann immer er Hilfe braucht, steht ihm sein imaginierter bester Freund Adolf Hitler mit Rat und Tat zur Seite. In einem Camp, an dem Jojo mit seinem Freund Yorki teilnimmt, lernen die Buben, wie man „richtig“ Granaten wirft oder Bücher verbrennt. Wenig später ist Jojo alleine zu Hause, als er seltsame Geräusche hört. Er entdeckt das jüdische Mädchen Elsa, das eine Klassenkameradin seiner vor kurzem verstorbenen Schwester Inge ist. Elsa wird von Jojos Mutter Rosie vor den Nazis versteckt gehalten. Als Jojo Elsa besser kennenlernt, muss er sich damit auseinandersetzen, ob vielleicht doch nicht alle Jüdinnen und Juden die „Monster“ sind, als die sie von den Nazis beschrieben werden …

Alterskennzeichnung

Wenn zwischen die Filmbilder von der jubelnden Hitler-Jugend schwarz-weiße Archivaufnahmen geschnitten werden, dann bleibt einem das Lachen fast im Hals stecken. Auch sonst mutet der Film dem Publikum einiges zu – das geht von der brutalen Tötung eines Hasen im Wald bis hin zu den am Stadtplatz aufgehängten Menschen, die mehrmals ausführlich gezeigt werden. Das in Zeitlupe aufgenommene Kriegsszenario gegen Ende des Films, bei dem viele Tote ins Bild kommen, ist ebenfalls belastend. Der Umgang mit den Kindern wie etwa der Drill im Camp ist natürlich fragwürdig und es bedarf insgesamt einer gewissen Reife, um die Satire durchschauen zu können. Sequenzen wie jene mit der Hausdurchsuchung durch die Gestapo sind höchst spannend inszeniert, was durch die Tonebene noch verstärkt wird. Entlastend wirken das starke Duo Jojo und Yorki, das sich nicht unterkriegen lässt, sowie die historische Distanz (Freigabeempfehlung: ab 12 Jahren).
Anmerkung: Der Film wurde in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gesichtet.

Positivkennzeichnung

Christine Leunens Roman „Caging Skies“ diente Regisseur Taika Waititi als Inspiration für seine Hitler-Satire. Höchstpersönlich stellt er auch den völlig überdreht agierenden Adolf Hitler dar, der einem 10-Jährigen den Krieg bzw. die Welt der Erwachsenen nicht ganz kindgerecht mit Hilfe von eingedrillten Parolen, rassistischen Witzen oder derben Klischees erklärt und dessen Selbstvertrauen mit übertriebenem Lob („bester kleiner Nazi“) anstachelt. Die allmähliche Annäherung zwischen dem Jung-Nazi und der Jüdin ist ebenso schön zu beobachten wie das allmähliche Zerbröckeln des in kindlicher Naivität zusammengezimmerten Weltbildes. Jojos Entwicklung bzw. seine Läuterung bleiben dabei jederzeit glaubwürdig. Die sowohl in den Haupt- als auch in den Nebenrollen toll besetzten Darsteller/innen schaffen es, das Publikum sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken zu bringen. Ein wenig Vorwissen zum Thema ist bestimmt hilfreich, dann bieten sich zahlreiche Ansatzmöglichkeiten zur Bearbeitung, etwa mit Schulklassen („empfehlenswert als Satire ab 14 Jahren“).


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