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Titel

Ein verborgenes Leben

Originaltitel

A hidden Life

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2019

Herkunftsländer

Deutschland, USA

Länge

02:53:39 (hh:mm:ss)

Sprachversion

OmU, tlw. deutsch

Sprache Ton

Englisch, tlw. Deutsch

Regie

Terrence Malick

DarstellerInnen

August Diehl (Franz Jägerstätter), Valerie Pachner (Fani Jägerstätter), Maria Simon (Fanis Schwester), Karin Neuhäuser (Rosalia Jägerstätter), Tobias Moretti (Vikar), Ulrich Matthes (Fanis Vater), Matthias Schoenaerts (Herder), Franz Rogowski (Waldland), Karl Markovics (Major Kraus), Bruno Ganz (Richter), Michael Nyqvist (Bischof)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Franz Jägerstätter lebt mit seiner Frau Franziska, “Fani”, und seinen drei kleinen Töchtern auf einem kleinen Bauernhof in St. Radegund. Als Landwirt wird Franz erst spät eingezogen, 1943 erhält er die Einberufung zur Wehrmacht. Er verweigert den Kriegsdienst und den Eid auf Hitler aus Gewissensgründen und wird wegen Wehrkraftzersetzung inhaftiert. Damit zieht Jägerstätter Schande auf seine Familie, die im Dorf auf das Schlimmste angefeindet und ausgegrenzt wird. Fani und ihre Schwester müssen den Hof ohne jede Hilfe alleine bewirtschaften. Franz Jägerstätter wird schließlich in Berlin zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Alterskennzeichnung

Der Film basiert frei auf wahren Ereignissen. Franz Jägerstätter aus St. Radegund (Bezirk Braunau) verweigerte 1943 tatsächlich den Wehrdienst und wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. 2007, im Jahr seines 100. Geburtstages, wurde er von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Die Gefängnisbriefe sind erhalten, aus ihnen wird im Film zitiert (weitere Informationen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Jägerstätter; sowie auch TV-Doku-Drama von Axel Corti “Der Fall Jägerstätter”, 1971: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Fall_Jägerstätter).
In diesem Filmdrama wird das oberösterreichische St. Radegund in eine Bergwelt-Idylle versetzt. Eingeblendet wird einige Male Archivmaterial von Kriegstoten sowie von Adolf Hitler: in die Menge winkend, mit kleinen Kindern am Berghof. Diese Bilder werden ohne Kommentar gezeigt, in keinen Kontext gestellt. Auch sonst werden keine Erklärungen geliefert. Es wird viel Wissen vorausgesetzt und es kann davon ausgegangen werden, dass der Film je nach Vorwissen sehr unterschiedlich rezipiert wird. Bei jüngeren Kindern könnte eine desorientierende Wirkung eintreten.
Lange Sequenzen spielen im Gefängnis. Franz Jägerstätter ist Erniedrigungen ausgesetzt, wird geschlagen (einmal besonders schlimm, dies wird aus der Perspektive von Franz gezeigt und spielt sich somit in erster Linie in der Fantasie des Zuschauers/der Zuschauerin ab). Die Familie, vor allem seine Frau Fani, wird auf das Heftigste von den Dorfbewohnern beschimpft. Nach Franz Jägerstätters Hinrichtung bleiben seine Frau und seine kleinen Töchter alleine und geächtet zurück.
Jägerstätter wird angeboten, dass er nicht zur Waffe greifen muss, sondern als Sanitäter einrückt. Er müsste allerdings den Eid auf Hitler schwören. Warum genau er das trotz Flehen aller nicht tut, sondern lieber das Todesurteil hinnimmt, sind offenbar Gewissensgründe. Genauere Erläuterungen hierzu werden während der ganzen Länge von beinahe drei Stunden aber nicht geliefert. Es geht um den Glauben, das Richtige zu tun, um passiven Widerstand, am Rande um Religion. Als Einzige bringt ihm seine Frau in großer Liebe in gewisser Weise Verständnis für seine Entscheidung entgegen. Die Hinrichtungsszene wird dann wie in einem Theaterraum inszeniert, sie wirkt fast irreal (der Tod durch das Fallbeil wird im Übrigen nicht explizit gezeigt). Dies erleichtert eine Abgrenzung. Sehr bedrückend das furchtbare Schicksal all dieser durch das NS-Regime unschuldig zum Tode Verurteilten.
Belastend das Thema an sich, die furchtbaren Schicksale. Entlastend neben den bereits genannten Punkten: eine Art Poetisierung des Geschehens, die gewaltige Bildästhetik, Berge und Natur. Die Kommission entschied sich für folgende Empfehlung: freigegeben ab 14 Jahren. Ab diesem Alter sollte eine Einordung und Verarbeitung adäquat und ohne Beeinträchtigung erfolgen können.
(Anm: Gesichtet wurde die englische Originalversion mit deutschen Untertiteln.)

Positivkennzeichnung

keine


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