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Titel

Ein Bisschen bleiben wir noch

Originaltitel

Ein Bisschen bleiben wir noch

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2020

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:42:09 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Arash. T. Riahi

DarstellerInnen

Leopold Pallua (Oskar), Rosa Zant (Lilli), Anna Fenderl (Betti), Christine Ostermayer (Erika), Alexandra Maria Nutz (Lehrerin), Markus Zett (Lehrer), Simone Fuith (Ruth), Rainer Wöss (Georg), Ines Miro (Mutter)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Die Geschwister Lilli und Oskar werden von ihrer psychisch labilen Mutter getrennt und in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht. Die beiden verbindet eine innige Liebe und sie geben die Hoffnung nicht auf, wieder alle zusammen mit ihrer Mutter leben zu können. Doch auch eine Abschiebung nach Tschetschenien droht …

Alterskennzeichnung

Basierend auf dem Roman von Monika Helfer (“Oskar und Lilli”, Verlag Deuticke, 1994) vermischt sich die raue tatsächliche Situation mit einem kindlichen, hoffnungsvollen Blick.
Der Film ist zwar so gut wie durchgehend belastend, der Optimismus und die Stärke von Oskar und Lilli machen dies allerdings erträglicher. Entlastend wirken auch einige amüsante Dialoge, etwa des kleinen Oskar mit seinen Pflegeeltern über Vegetarismus.
Das Thema Suizid kommt immer wieder vor, schwebt quasi als Option im Raum: zu Beginn der Selbstmordversuch der Mutter, die Selbstmordgedanken von Lilli und auch von Oma Erika. Sehr erschütternd eine Szene, in der die Kinder die Mutter im Krankenhaus endlich ausfindig gemacht haben, sie besuchen und diese sie aber verleugnet.
Die Pflegeeltern werden als bemüht, aber sehr unsensibel dargestellt. Für Oskar ist eigentlich die einzige Bezugsperson die an Parkinson erkrankte Oma Erika. Ein sehr berührendes Verhältnis. Mit Erika und dem Kleinkind der Familie wird er einmal allein im Haus gelassen, ein Brand entfacht sich, Erika stürzt und stirbt.
Zu all den tragischen Ereignissen und der Situation der Trennung kommt noch die Angst vor einer Abschiebung nach Tschetschenien, ein Land, an das sich die Kinder kaum oder gar nicht erinnern können.
Lilli und Oskar, und auch eine Schulfreundin Lillis, werden als sehr starke Charaktere beschrieben, dahingegen erscheinen die Erwachsenen durchwegs als instabil. Die Kinder werden gar in eine Verantwortungsrolle gegenüber den Erwachsenen gedrängt.
Jugendliche ab 12 Jahren sollten sich ausreichend abgrenzen können und dieses poetische Drama ohne nachhaltige Belastung rezipieren können.

Positivkennzeichnung

Die Kameraeinstellungen beeindruckten, ebenso die schauspielerischen Leistungen – vor allem von Leopold Pallua (Oskar), Rosa Zant (Lilli) und Christine Ostermayer (Erika).
Die Geschichte wird fesselnd erzählt – harter Realismus in Kombination mit einer kindlichen, optimistischen Sicht. Themen wie Kriegsflucht, Asyl, Bleiberecht, Abschiebung, Trennung bieten reichlich Diskussionsstoff. Auf Wien als Stadt wird hier übrigens ein ungewöhnlicher Blick geworfen. Ein gelungener, poetischer Film zu einem ernsten und traurigen Thema, empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 16 Jahren.


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