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Titel

Fuchs im Bau

Originaltitel

Fuchs im Bau

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2020

Herkunftsländer

Österreich

Länge

01:42:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Arman T. Riahi

DarstellerInnen

Aleksandar Petrovic (Hannes Fuchs), Maria Hofstätter (Elisabeth Berger), Lund Jordan (Samira), Andreas Lust (Ernst Weber), Sibel Kekilli (Tara Ketabi), Karl Fischer (Rudolf Vanicek), Lukas Watzl (Eder), Michaela Schausberger (Luger), Anica Dobra (Leyla Spahic), Faris Rahoma (Peter Steiner)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Der Lehrer Hannes Fuchs tritt einen neuen Job in einer Jugendstrafanstalt an. Zunächst wird er der Lehrerin Elisabeth Berger zur Seite gestellt, die er im Lauf der Zeit beerben soll. Berger arbeitet eher unkonventionell und scheut auch nicht davor, den Beamten der Justizwache oder auch dem Anstaltsleiter gegenüber anzuecken. Sie hält sich nicht unbedingt an herkömmliche Unterrichtsmethoden und lässt ihre schwierigen Schülerinnen und Schüler schon einmal malen oder Apfelstrudel backen. Dadurch entdeckt Fuchs seine Freude am Unterrichten wieder und er erkennt auch, dass die verschlossene Samira eigentlich um Hilfe schreit …

Alterskennzeichnung

Besonders belastend ist der Erzählstrang, der sich mit Samiras Schicksal beschäftigt. Von ihrer Mutter völlig im Stich gelassen („Es ist der Teufel in dir!“) hat sie eine Behandlung unter Zwang erlebt, aufgrund derer sie gegen den Vater gewalttätig geworden ist. Im Gefängnis setzt sich bei ihr die Gewalt insofern fort, als sie sich selbst verletzt. Diese Szenen (Schlagen des Kopfes gegen die Tür, Selbstverletzung mit einem Pinsel, Anzünden) zählen zu den eindringlichsten und bedrückendsten des Films. Vom Thema Selbstmord ist auch Fuchs betroffen, für den es in diesem Zusammenhang ein persönliches Trauma zu bewältigen gibt. Samira ist außerdem Opfer sexueller Belästigung durch einen Schulkollegen und eine Schulkollegin (in letzterem Fall sieht es zu Beginn zunächst nach einem Konsens aus). Einige weitere Gewaltszenen (z. B. eine Prügelei und ein heftiger Rempler), die recht derbe Sprache und die dunkle Atmosphäre, die von der Musik noch verstärkt wird, waren weitere Einschränkungsgründe („freigegeben ab 14 Jahren“).

Positivkennzeichnung

Durch die Zusammenarbeit mit Wolfgang Riebniger, dem langjährigen Sonderpädagogen der Justizanstalt Josefstadt, ist Regisseur Arman T. Riahi ein sehr realistischer Einblick in den Gefängnisalltag von Jugendlichen gelungen. Authentisch gespielt wird deutlich, wie wichtig die Kunst als Therapie ist, bietet sie doch eine Möglichkeit, um sich auszudrücken und den eigenen Rhythmus zu finden. Folgerichtig wird in der Not auch die Streichung des Kunstunterrichts angedroht. Auch das Apfelstrudel-Backen oder die Tür-Übung, bei der Berger und Fuchs zum ersten Mal so richtig an einem Strang ziehen, zeigen sehr schön, wie sich die Jugendlichen dadurch einerseits beruhigen und wie sich ihnen dadurch andererseits neue Perspektiven eröffnen. Auch das hochaktuelle Thema der (Gender-)Identität spielt eine wichtige Rolle. „Liebe statt Hiebe“ – das ist das Motto, das Berger gleich zu Anfang des Films ausgibt, und diese Grundhaltung von Akzeptanz statt Verurteilung zieht sich ganz wunderbar durch den Film. („sehr empfehlenswert als Drama ab 14 Jahren“).


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