JMK

Contra

Contra

Langfilm

2020

Deutschland

01:43:37 (hh:mm:ss)

deutsch

Sönke Wortmann

Nilam Farooq (Naima Hamid) Christoph Maria Herbst (Prof. Dr. Richard Pohl), Hassan Akkouch (Mo), Ernst Stötzner (Präsident Prof. Dr. Alexander Lamprecht), Myriam Abbas (Lial Hamid (as Meriam Abbas)), Mohamed Issa (Junis Hamid), Stefan Gorski (Benjamin), Lieke Hoppe (Johanna), Fatima Naji (Großmutter), Mustafa Sheikh (Ali (as Nassiem X. Al-Sheikh Mustafa))

Constantin Film

Weil die arabischstämmige Studentin Naima zu einer Vorlesung zu spät kommt, wird sie unerwartet zur Zielscheibe des überheblichen Professors Richard Pohl. Da seine rassistischen und sexistisch diskriminierenden Bemerkungen schnell im Internet die Runde machen und auch zahlreiche Beschwerden einlangen, kann Universitätspräsident Lamprecht nicht verhindern, dass Pohl vor einen Disziplinarausschuss geladen wird. Ein Skandal für die Johann Wolfgang von Goethe-Universität! Um seine Chancen nicht entlassen zu werden vor dem Gremium zu verbessern, macht Lamprecht dem Professor einen ungewöhnlichen Vorschlag! Da sich Naima für einen landesweit viel beachteten Debattierwettbewerb angemeldet hat, soll Pohl ihr als Mentor zur Seite stehen. Widerwillig stimmt dieser zu, doch Naima weigert sich, von dem verhassten Professor betreut zu werden. Pohl muss alle Register ziehen, um die junge Frau von der guten Sache zu überzeugen. Doch damit starten erst die Probleme. Die Konkurrenz der anderen Universitäten ist groß und Naima hat noch einigen Nachholbedarf in der Kunst der Rhetorik, beziehungsweise sich publikumswirksam zu präsentieren …

Mit Ausnahme der derben Sprachwahl und den Folgen einer nicht gezeigten blutigen Auseinandersetzung konnten keine jugendschutzrelevanten Inhalte benannt werden. Die Kommission entschied einhellig eine Altersempfehlung „ab 6 Jahren“.

Sönke Wortmann serviert uns mit seiner Neuverfilmung der erfolgreichen französischen Komödie „Le brio“ eine äußerst gelungene moderne Version des „My Fair Lady“-Themas mit Tiefgang. Dezent werden sozialkritische Momente und aktuelle Themen wie Migration, staatlich vorgegebene Anforderungen für das Bleiberecht von Ausländern in Deutschland und die auch vermeintlich daraus resultierende Opferrolle etwa in Gestalt von Naimas gewalttätigem Bruder angesprochen, die durchaus als Diskussionsanstoß herangezogen werden können. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem liebevoll inszenierten, humorvollen Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Charaktere der beiden, großartig aufspielenden Hauptdarsteller/innen Nilam Farooq und Christoph Maria Herbst. Nilam Farooq fungiert als Sympathieträgerin für junge Zuseher/innen und kann unaufdringlich Werte wie Selbstvertrauen und Willensstärke auch in aussichtslosen Situationen vermitteln. Nicht zuletzt lässt der Film die Freude am geschliffenen Wort, der Rhetorik, dem Diskurs und der Debatte mit Klugheit, Charme und Witz hochleben. Die durchwegs gelungene hintergründige Komödie wird von der Kommission als sehr empfehlenswert ab 14 Jahren hervorgehoben.

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