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Titel

Ammonite

Originaltitel

Ammonite

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2020

Herkunftsländer

Australien, Großbritannien, USA

Länge

01:57:31 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Francis Lee

DarstellerInnen

Sarah White (Museum Cleaning Woman), Liam Thomas (Museum Workman), Sam Parks (Curator), Kate Winslet (Mary Anning), Gemma Jones (Molly Anning), Fiona Shaw (Elizabeth Philpot), Claire Rushbrook (Eleanor Butters), Alec Secareanu (Dr. Lieberson), James McArdle (Roderick Murchison), Saoirse Ronan (Charlotte Murchison)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Mary Anning (Kate Winslet) lebt mit ihrer Mutter an der Küste im südlichen England und sucht täglich am Strand nach Fossilien. Diese katalogisiert, skizziert und verkauft sie. Ihr Name ist zwar in professionellen Kreisen bekannt und manche ihrer Fossilien liegen in Museen auf, sie lebt aber ein spartanisches Leben.
Eines Tages bekommen sie Besuch von dem Paläontologen Roderick Impey Murchison und seiner kränklichen Frau Charlotte (Saoirse Ronan). Er bezahlt Mary, um sie bei ihrer Arbeit begleiten zu dürfen, wird jedoch bald zu einer längeren Reise abberufen. Charlotte bleibt zurück, um sich in der Seeluft auszukurieren, bekommt aber starkes Fieber und Mary muss sich um sie kümmern.
Sie freunden sich an und langsam entwickelt sich mehr zwischen ihnen ...

Alterskennzeichnung

Der Film entspinnt langsam die Beziehung der beiden Protagonistinnen. Im kalten, grauen Setting von Dorset in den 1840er Jahren scheint alles klamm und unfreundlich zu sein. Die Mutter trauert um acht verlorene Kinder, symbolisiert durch acht Porzellanfiguren, die regelmäßig gewaschen werden. Mary kennt nur ihre Fossilien und Charlotte lebt in einer lieblosen und dominierten Ehe.
Die lebensbedrohliche Erkrankung und die melancholisch/depressive Stimmung werden nachvollziehbar ausgespielt.
Die Sexszenen sind authentisch inszeniert, man sieht keine Genitalien, aber sie wirken intensiv und explizit.
Der spätere Tod der Mutter und die Unmöglichkeit der Beziehung drücken aufs Gemüt.
Das Ende ist ambivalent und das Publikum muss vieles selbst deuten.
Die Kommission empfiehlt den Film ab 10 Jahren freizugeben.

Positivkennzeichnung

Zwar kommen keine Kinder und Jugendlichen vor, der Film schafft es aber durch seine hohe Qualität im Schauspiel, der Bild- und Tonästhetik und dem feinen Umgang mit den verarbeiteten Themen Beziehungsfragen und das Motiv der großen Liebe allgemeingültig zu erzählen, ohne dabei alles auszuformulieren. Dabei hat man immer das Gefühl echten Menschen mit einem Leben voller Erfahrungen und Enttäuschungen zuzusehen.
Vieles, was alltäglich oder peripher erscheint, hat einen tieferen, relevanten Sinn und will interpretiert werden. Wenn zum Beispiel die beiden Hauptfiguren einander gegenüber stehen und eines von Marys Fossilien, das vom Patriarchat annektiert wurde, zwischen ihnen steht, schreit das Bild nach Symbolismus.
Regisseur Francis Lee bedient sich der echten Freundschaft der beiden Paläontologinnen und erfindet eine meisterhaft inszenierte Liebesgeschichte, die unabhängig von Geschlecht und Zeit wahrhaftig wirkt. Empfehlenswert als historisches Liebesdrama ab 14 Jahren.


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