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Titel

Last Night in Soho

Originaltitel

Last Night in Soho

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2021

Herkunftsländer

USA

Länge

01:57:27 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Edgar Wright

DarstellerInnen

Thomasin McKenzie (Eloise "Ellie" Cooper), Anya Taylor-Joy (Sandy), Matt Smith (Jack), Diana Rigg (Miss Collins), Terence Stamp, Rita Tushingham (Peggy Turner), Jessie Mei Li (Lara), Kassius Nelson (Cami), Elizabeth Berrington (Ms Tobin), Margaret Nolan, James Phelps (Harvis), Oliver Phelps (Jarvis), Synnøve Karlsen (Jocasta)

Verleiher

Universal Pictures International Austria GmbH

Inhalt

Eloise (Thomasin McKenzie) wird auf der Londoner Modeuni aufgenommen und lässt ihre Großmutter am Land zurück, um ihrem Traum zu folgen.
Nach Anlaufschwierigkeiten im Studentenheim findet sie eine kleine Wohnung bei einer alten Vermieterin (Diana Rigg). Doch kaum schließt sie abends die Augen, wacht sie in den 60er Jahren wieder auf. Im Körper einer angehenden Sängerin, Sandy (Anya Taylor-Joy), beobachtet sie die glamouröse Welt der Nachtclubs voller reicher Männer und scheinbar unendlicher Möglichkeiten. Aber schon nach wenigen Besuchen in der Parallelwelt wird klar, dass Sandy von ihrem Agenten (Matt Smith) in die Prostitution abgedrängt wird und die Visionen werden bedrohlicher und haben nichts mehr mit dem naiven Blick der Protagonistin zu tun.
Plötzlich beginnen sie Figuren auch im echten Leben heimzusuchen. Sie scheint ihren Verstand zu verlieren, während sie versucht einen Mord von vor 60 Jahren aufzuklären …

Alterskennzeichnung

Edgar Wright („Shaun of the Dead“, „Baby Driver“...) und die Ko-Autorin Krysty Wilson-Cairns schicken uns in die Swinging Sixties. Anfänglich erinnert der Film an „Midnight in Paris“, bald aber kippen wir in das Thriller-Genre. In den letzten 30 Minuten finden wir uns im Horror-Film wieder. Durch diese allmähliche Steigerung wirken die Gewaltdarstellung und die übernatürlichen Visionen (inklusive dämonischer Fratzen, Figuren, die aus Wänden drücken, und Bedrohungen in Spiegelbildern) stärker als in klassischen Horrorfilmen.
Viele Schreckmomente und explizite Messerattacken sind dank der guten Inszenierung ungewohnt intensiv.
Verstörend wirkt, dass die Protagonistin, anfangs eine naive Studentin, zusehends den Verstand verliert und nicht mehr zwischen Albtraum und Realität unterscheiden kann.
Der den 60er Jahren entsprechende Alkohol- und Zigarettenkonsum will auch erwähnt werden.
Die Länge, das nachvollziehbare Kippen in den Wahnsinn, die beklemmenden, dämonischen Verfolgungen und das blutige Gemetzel gegen Ende des Films lassen die Kommission den Film einstimmig ab 16 Jahren freigeben.

Positivkennzeichnung

Der Regisseur schafft es dank der Genre bedingten Überhöhung, Themen wie die sexuelle Ausbeutung von Frauen, Traum/Albtraum des Showbusiness und die Gefahr der Romantisierung der Vergangenheit eindrucksvoll zu verarbeiten.
Die gesichtslosen Dämonen sind Männer aus den 60er Jahren, die ihre Macht ausnutzten, um junge, engagierte Sängerinnen zu missbrauchen. Sie repräsentieren den toxischen „Male Gaze“ und ihr destruktives, Menschen verachtendes Handeln wirkt bis heute.
Damit zeigt der Film auf aktuelle Themen wie die „MeToo-Bewegung“ und schafft es Empathie für die Protagonistinnen in einem jeher Männer dominierten System zu erzeugen.
So wie im Film, meint man aus dem Albtraum nicht mehr aufwachen zu können und hat Angst den Verstand zu verlieren, wenn man nicht mit aller Macht gegen die Missstände vorgeht.
Neben der gelungenen thematischen Verarbeitung sind auch die Musik, die Ausstattung und die schauspielerischen Leistungen hervorzuheben.
Die Kommission sieht einen überdurchschnittlichen Genrevertreter mit nachhaltiger Message und empfiehlt den Film ab 16 Jahren als Horrorfilm.


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