DarstellerInnen | Jude Hill (Buddy), Caitriona Balfe (Ma, Buddys Mutter), Jamie Dornan (Pa, Buddys Vater), Judi Dench (Granny, Buddys Oma), Ciarán Hinds (Pop, Buddys Opa), Colin Morgan (Billy Clanton), Lara McDonnell (Moira), Gerard Horan (Mackie), Conor MacNeill (McLaury), Turlough Convery (Pfarrer), Gerard McCarthy (Bobby Frank), Brid Brennan (Mrs. Beggs) |
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Inhalt | Der neunjährige Buddy lebt mit seiner Familie in Belfast. Gepielt wird in den Straßen des Arbeiterviertels, jeder kennt jeden, eine große Familie. Doch dann ändert sich von einem Tag zum anderen alles. Die soziale Unzufriedenheit steigt und im August 1969 kommt es zu gewalttätigen Aufständen. Die Fehde zwischen Katholiken und Protestanten nimmt ihren Anfang und breitet sich in der ganzen Stadt aus … |
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Alterskennzeichnung | Kenneth Branagh erzählt hier autofiktional von seiner eigenen Kindheit in Belfast als 1969 der Nordirland-Konflikt gewaltvoll seinen Anfang nimmt. Der Film, im Großen und Ganzen in Schwarz/Weiß-Optik, liefert übrigens keine Hintergrundinformationen zu den Aufständen. Die Handlung wird sehr persönlich aus Sicht des kleinen Buddy erzählt, was ein gewisses Identifikationspotential für Kinder mit sich bringt. Zu Beginn, als das Viertel plötzlich überfallen wird, ist eindrucksvoll die große Angst von Buddy zu sehen, gekonnt inszeniert im Übrigen mit Hilfe der Soundebene. Molotowcocktails werden geworfen, eine Autobombe explodiert, Menschen werden mit Steinen beworfen, kurz: eine sehr gefährliche Situation. Auch zu nennen eine Szene gegen Ende, als Buddy und seine Mutter von einem kriminellen Protestantenführer als Geiseln genommen und mit dem Erschießen bedroht werden. Die gesellschaftlichen Umwälzungen, die gefährliche Situation in Belfast damals – immer wieder gibt es auch zivile Opfer bei den gewaltvollen Auseinandersetzungen – sind immer präsent, auch wenn oft nur auf verbaler Ebene. Auf emotionaler Ebene sind auch einige Punkte zu erwähnen, die aus Sicht des Jugendschutzes relevant sind, so bekommt Buddy beispielsweise die Sorgen der Eltern mit, die große Schulden haben. Die Frage der Auswanderung steht bedrohlich im Raum, doch das würde bedeuten, Freunde und Familie zurückzulassen, vor allem die betagten Großeltern. Als Aufnahmeritual in eine Bande wird der Bub zu einem Diebstahl gedrängt, auch dazu, sich bei einer Plünderung eines kleinen Ladens zu beteiligen. Er will sichtlich nicht, seine Verzweiflung, seine Angst werden sehr anschaulich vermittelt. Letztlich geht es aber für die Familie gut aus. Immer wieder gibt es auflockernde Szenen, etwa die Kinobesuche der Familie. Zur Entlastung trägt auch ein gewisses Maß an Nostalgie bei, manches mutet romantisiert an. Insgesamt wird eine Freigabe ab 10 Jahren empfohlen. |
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Positivkennzeichnung | Hervorzuheben sind Kamera, Ton, Musik, die schauspielerische Leistung des Ensemles, allen voran der junge Jude Hill als Buddy. Toleranz gegenüber allen Menschen, allen Religionen wird hochgehalten. Zwar nicht als Kinderfilm angelegt, könnte er durchaus auch ein jüngeres Publikum begeistern: annehmbar als Familienportrait ab 12 Jahren. |
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