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Titel

In Liebe Lassen

Originaltitel

De son vivant

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2021

Herkunftsländer

Frankreich

Länge

02:03:40 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt., tlw. OmU

Sprache Ton

Regie

Emmanuelle Bercot

DarstellerInnen

Catherine Deneuve (Crystal Boltanski), Benoît Magimel (Benjamin Boltanski), Gabriel A. Sara (Dr. Eddé (as Gabriel Sara)), Cécile de France (Eugénie), Oscar Morgan (Léandre), Lou Lampros (Lola), Melissa George (Anna), Clément Ducol (William, le musicothérapeute), Olga Mouak (Gladys, l'infirmière), Marc Fauveau (Le jeune notaire)

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Der 39-jährige Benjamin, der als Schauspiel-Lehrer arbeitet, hat Bauchspeicheldrüsen-Krebs. Vom renommierten Onkologen Dr. Eddé erhofft er sich einen Rat, wie er mit seiner Krankheit umgehen soll. Schon beim ersten Gespräch verspricht ihm dieser, ihm immer die Wahrheit zu sagen. Er rät Benjamin auch dazu, es mit einer Chemotherapie zu versuchen, um seine Situation leichter erträglich zu machen. Obwohl Benjamin das zunächst abgelehnt hatte, lässt er sich auf Dr. Eddé, dessen Team rund um die Krankenschwester Eugénie und die von ihnen vorgeschlagenen Behandlungen ein. Seine überfürsorgliche Mutter Crystal unterstützt ihn in allem, kann seine Diagnose aber nur schwer akzeptieren. Auch Benjamin selbst muss erst lernen, sein Schicksal anzunehmen und reinen Tisch zu machen …

Alterskennzeichnung

Für alle, die sich selbst in einer ähnlichen Situation befinden oder die als Angehörige betroffen sind, könnte der Film durchaus belastend sein, da von Anfang an klar ist, dass es kein Happy End geben wird. Krankheit und Sterben werden weder geschönt bzw. romantisiert, noch werden sie zu oberflächlich abgehandelt oder überdramatisiert. Der Onkologe agiert professionell und dennoch empathisch. Als Hauptfigur ist Benjamin gar nicht besonders sympathisch, denn man erfährt im Verlauf der Geschichte, dass er in seinem Leben viele falsche Entscheidungen getroffen hat. Dadurch, dass man ihn immer besser kennenlernt, kommt man ihm aber doch nahe und leidet quasi mit ihm mit. Sein körperlicher Verfall wirkt unter Umständen schockierend, was durch die Länge des Films eher noch verstärkt wird („freigegeben ab 12 Jahren“).

Positivkennzeichnung

Der Film packt mutig, schonungslos und äußerst realistisch Themen an, die häufig noch tabuisiert bzw. zumindest nicht so offen und ehrlich gezeigt werden wie im vorliegenden Film. Die ausgeklügelte Dramaturgie, die nach den Jahreszeiten in Kapitel untergliedert ist, verfolgt mehrere, vielleicht sogar zu viele Erzählstränge. Abgesehen von der unmittelbaren Krankheitsgeschichte gibt es auch noch die Supervisions-Sitzungen des Spitals-Personals rund um Dr. Eddé, in denen es um die Betroffenheit oder auch die Ängste der Betreuungspersonen geht. In den Szenen in der Schauspielschule spielen ebenfalls Fragen wie etwa das Abschiednehmen eine Rolle. Eine Schauspiel-Schülerin ist überdies verliebt in ihren Lehrer. Außerdem muss sich Benjamin damit auseinandersetzen, dass er sich nie um seinen Sohn gekümmert hat. Besonders eingängig sind einerseits das mehrmals angesprochene Bild vom Schreibtisch, der noch aufzuräumen ist, und andererseits die fünf Botschaften des Abschieds. Liebevoll gemacht sind Details wie die auf die Patient/innen bzw. auf die jeweilige Situation abgestimmten Krawatten von Dr. Eddé. Der Onkologe, der das ruhige Zentrum des Films ist und der damit auch eine Art Anker darstellt (sowohl für die Filmhandlung als auch für das Publikum), ist besonders überzeugend gespielt. Aber auch der restliche Cast läuft zu großartigen schauspielerischen Leistungen auf. Lediglich einige Unglaubwürdigkeiten wie etwa eine Liebesszene zwischen Eugénie und Benjamin oder die für „Otto Normalverbraucher“ unerreichbare optimale medizinische Betreuung schwächen den Gesamteindruck („empfehlenswert als Drama ab 14 Jahren“).


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