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Titel

Märzengrund

Originaltitel

Märzengrund

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2021

Herkunftsländer

Deutschland, Österreich

Länge

01:50:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Adrian Goiginger

DarstellerInnen

Johannes Krisch (Elias alt), Jakob Mader (Elias jung), Gerti Drassl (Mutter), Harald Windisch (Vater), Verena Altenberger (Moid), Iris Unterberger (Rosi jung), Carmen Gratl (Rosi alt)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Elias lebt im Zillertal in den 1960er Jahren und ist der Sohn eines reichen Großbauern. In der Schule tut er sich leicht und er lernt fleißig. Als er sich in die um einiges ältere und geschiedene Moid verliebt, sind seine Eltern empört und verbieten ihm den Umgang mit ihr. Sein Vater möchte ihm alsbald den Hof übergeben und setzt ihn gehörig unter Druck, seinem Bild als Großbauer zu entsprechen. Doch dem sensiblen Elias wird das alles zu viel und er erleidet einen schweren Depressionsschub, der ihn für Wochen außer Gefecht setzt. Als es ihm bessergeht, schickt ihn sein Vater zur Erholung hinauf auf die Alm – in den Märzengrund. Elias soll sich über den Sommer um die Alm kümmern und laut Vater endlich das Arbeiten lernen. Fast täglich schreibt er Briefe an Moid, die ihm der Förster ins Tal bringt. Nach einem halben Jahr kommt die Familie, um ihn wieder abzuholen. Als er erfährt, dass Moid seine Briefe niemals erhalten hat, verweigert Elias die Rückkehr ins Tal und zieht noch weiter hinauf zur Baumgrenze, wo er im Einklang mit der Natur sein Leben verbringt. Nach 40 Jahren erkrankt er plötzlich schwer und muss notgedrungen zurück in die Zivilisation …

Alterskennzeichnung

Die auf dem wahren Fall von Simon „Simal“ Wildauer beruhende Geschichte birgt einiges an Inhalten, die für ein ganz junges Publikum zu belastend sein könnten. Die schwere Erkrankung des Einsiedlers, die ihn zwingt, wieder ins Tal zu kommen, und die ungeschönten Bilder aus dem Krankenhaus als brutales Kontrastprogramm zur idyllischen Natur sind emotional sehr herausfordernd.
Man sieht auch unter anderem, wie ein Mann nach einem Lawinenabgang blutend im Schnee liegt, ein Mann erhängt sich mit einem Kleiderhaken, Eltern ermutigen Jugendliche zum Schnapskonsum und es wird während einer Autofahrt gekifft.
Es finden sich so gut wie keine entlastenden Momente und zudem spielt der Film in drei verschiedenen Zeitebenen, die unvermittelt wechseln und somit ein jüngeres Publikum verwirren könnten. Etliche Ereignisse werden nicht auserzählt und hinterlassen viele Fragen. Auch dass der Film nicht positiv und harmonisch endet, spricht für eine Alterseinschränkung. Die Kommission empfiehlt daher eine Freigabe ab 12 Jahren, da eine emotionale Verstörung und Überforderung in diesem Alter nicht mehr zu erwarten ist.

Positivkennzeichnung

Basierend auf dem Theaterstück von Felix Mitterer, zeichnet die Verfilmung „Märzengrund“ das berührende Portrait eines eigensinnigen Aussteigers, der beschließt, sich von seiner Familie zu emanzipieren und der Zivilisation den Rücken zu kehren, um im Einklang mit der Natur zu leben. In epischen Bildern verführt der Regisseur die Rezipient/innen zu einem Gedankenspiel, ob ein totaler Ausstieg aus der Gesellschaft für einen selbst machbar und möglich wäre, was gerade in der jetzigen Zeit der besonderen Herausforderung seinen Reiz haben kann. Neben stimmungsvollen Aufnahmen und einer sensiblen Soundebene, besticht der Film besonders durch die authentischen darstellerischen Leistungen der Hauptprotagonist/innen (Johannes Krisch, Jakob Mader, Harald Windisch, Gerti Drassl, Verena Altenberger …). Der Film bietet einige Diskussionsanlässe, die auch für ein jüngeres Publikum durchaus von Interesse sein könnten. Die Kommission hebt den Film daher folgendermaßen hervor: „Empfehlenswert ab 16 Jahren als Aussteigerdrama“.


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