DarstellerInnen | Capucine Sainson-Fabresse (Clémence), Corinne Masiero (Madeleine), Lucie Laurent (Isa), Nicolas Umbdenstock (Fred), Juliette Gillis (Freund von Clémence)
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Inhalt | Gemeinsam mit einer Freundin findet die 10-jährige Clémence („Clém“) auf dem Dachboden ihres Pariser Wohnhauses vier verwaiste Kätzchen. Sie nimmt das neugierigste der Jungtiere mit zu sich in die Wohnung und nennt es Lou. Ihre Eltern sind zunächst nicht allzu begeistert, aber nachdem Clém und Lou bald unzertrennlich sind, darf Clém Lou auch ins Ferienhaus mitnehmen. Dort büxt Lou immer öfter in die umliegenden Wälder aus, findet in der weißen Katze Câline eine Komplizin für seine Unternehmungen und erlebt so manches nicht ganz ungefährliche Abenteuer ... |
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Alterskennzeichnung | Gleich zu Beginn des Films stürzt die Katzenmutter bei der Mäusejagd vom Dach und die Kätzchen bleiben alleine und hungrig zurück, bis sie endlich gefunden werden. Für jüngere Kinder, die immer sehr mitfühlen, wenn es in einem Film um Tiere geht, könnte das verängstigend sein. Auch Madeleine, die als „Hexe“ bezeichnete Nachbarin beim Ferienhaus, sowie deren Hund „Rambo“ könnten zumindest anfänglich Angst machend wirken. Diese Figur steht im Übrigen auch für die – mitunter durchaus erbarmungslosen – Gesetzmäßigkeiten der Natur, und sie sieht in Lou auch nicht das kuschelige Haustier, sondern ein eigenständiges Wesen. Außerdem erklärt sie Clémence die Funktion der Spritze für ihren Hund, mit der sie ihn jederzeit einschläfern könnte, bevor er leiden muss. Sie erklärt Clémence das zu dem Zeitpunkt, als die Überlebenschancen für ihren wegen eines Stacheldrahts schwer verletzten Kater Lou nur äußerst gering sind ... Alles das könnte für die Allerjüngsten, die dazu noch nicht über ausreichend Lebenserfahrung verfügen, unter Umständen eine Überforderung darstellen. Auch für das sich durch den gesamten Film ziehende Thema der Trennungen bzw. des Gehenlassens ist eine gewisse Reife des jungen Publikums erforderlich. Spannend und ein wenig bedrohlich sind die Szenenfolgen mit einer Eule, die Jagd auf Lou macht, bzw. die Verfolgung durch ein Wildschwein. Letzteres wird in weiterer Folge verkocht und verzehrt, was von einem Kommissionsmitglied als einigermaßen makaber bewertet wurde. Die manchmal düstere Atmosphäre und die Gefahren, in die Lou gerät, werden durch die teils dramatische Tonebene noch verstärkt („freigegeben ab 8 Jahren“). |
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Positivkennzeichnung | Der Film basiert auf dem Roman „Rroû“ von Maurice Genevoix aus dem Jahr 1931. Dem erfahrenen Dokumentar- und Naturfilmregisseur Guillaume Maidatchevsky („Ailos Reise“, 2018) gelingen eindrucksvolle Aufnahmen, die sämtliche Tiere (bzw. die Natur im Allgemeinen) sowie die Beziehung zwischen Mensch und Tier oft in Großaufnahme zeigen. Während der Kater zunächst zur Wohnungskatze domestiziert wird, verwildert er wieder, als er im Ferienhaus die freie Natur für sich entdeckt. Für das Mädchen bedeutet es zu lernen, ihr Tier loszulassen. Parallel zur Katzengeschichte wird von der Trennung von Clémences Eltern erzählt, und auch hier bedeutet dies für das Mädchen einen Lernprozess, bei dem es ein Stück weit erwachsener wird. In der Hauptrolle toll gespielt ist die Annäherung zwischen Clémence und Madeleine besonders schön zu beobachten, während einige wenig empathische Reaktionen, etwa von Clémences Mutter eher unglaubwürdig wirken („annehmbar als Kinderfilm ab 10 Jahren“). |
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