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Titel

Killers of the Flower Moon

Originaltitel

Killers of the Flower Moon

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2023

Herkunftsländer

USA

Länge

03:26:07 (hh:mm:ss)

Sprachversion

dt.synchr.

Sprache Ton

Regie

Martin Scorsese

DarstellerInnen

Leonardo DiCaprio (Ernest Burkhart), Robert De Niro (William Hale), Lily Gladstone (Mollie Burkhart), Jesse Plemons (Tom White), Tantoo Cardinal (Lizzie Q), John Lithgow (Prosecutor Leaward), Brendan Fraser (W.S. Hamilton) u.a.

Verleiher

Constantin Film

Inhalt

Auf dem Gebiet der Osage Nation im US-Bundesstaat Oklahoma wurde im 19. Jahrhundert ein großes Ölvorkommen entdeckt, was dem indigenen Stamm unermesslichen Reichtum brachte. Doch ab den frühen 1920er Jahren werden die Osage Indianer laut Gesetz unter weiße Vormundschaft gestellt. In der Folge kommt es zu einer Reihe von ungeklärten Todesfällen, die in Zusammenhang mit den Ölbohrrechten zu stehen scheinen. Der einflussreiche Rancher William Hale, „King of the Osage Hills“, betreibt eine tödliche Macht- und Heiratspolitik. Und so arrangiert er die Ehe zwischen seinem Neffen Ernest Burkhart und der reichen Osage Mollie. Ernest verliebt sich in Mollie und gerät in eine Zwickmühle. Erst sehr spät beginnt die neu gegründete Polizeieinheit FBI zu ermitteln ...

Alterskennzeichnung

Basierend auf dem gleichnamigen Sachbuch-Bestseller von David Grann über die Osage-Morde (National Book Award 2017) bringt Martin Scorsese hier ein unrühmliches Kapitel US-Geschichte auf die Leinwand.
Ein System der Unterdrückung, Entmündigung und Enteignung der indigenen Bevölkerung wird gezeigt. Brutale Morde kommen vor (an Native Americans wie an Weißen), Kopfschüsse, Überfälle, zahlreiche Leichen in Großaufnahme sind zu sehen, auch eine öffentliche Obduktion. Gewalt wird explizit gezeigt, allerdings mit einer gewissen Nüchternheit, sie wird nicht zelebriert.
Erschwerend aus Sicht des Jugendschutzes: Viele der Morde finden im familiären Umfeld statt, auch vor Kindern gibt es keinen Halt, um an die Ölrechte zu kommen. Die weißen Täter agieren empathielos und frei von jeglichem Unrechtsbewusstsein. Und tatsächlich wird jahrelang nicht einmal ermittelt wegen der Mordserie.
Schwer einzuordnen für ein sehr junges Publikum ist teilweise „King Hale“. Er inszeniert sich als Versteher und Wohltäter der Osage, spricht sogar ihre Sprache. Aber er betreibt ein manipulatives Spiel, das einzig zum Ziel hat, zu noch mehr Reichtum zu kommen – auf Kosten des indigenen Volkes. Skrupellos beutet er seine „Freunde“ aus, hintergeht sie und schreckt dabei vor keinem Mittel zurück. Er benutzt dabei rücksichtslos auch seinen nicht gerade vor Intelligenz strotzenden Neffen Ernest, der trotz des inneren Konflikts seine Befehle ausführt. Unschuldige Menschen, teils sogar Freunde Ernests, werden umgebracht, und trotz der Liebe zu Mollie versucht er, diese langsam zu vergiften, ohne dies bewusst zu realisieren. Ein Mann voller Widersprüche, der nahezu schizophren handelt. Letztlich zerstört er sein eigenes Familienglück durch die geschickte Manipulation des Onkels, wird Täter und Opfer zugleich. Dies könnte eine Überforderung für Kinder zur Folge haben.
Einige belastende Elemente seien noch genannt: Es herrscht eine bedrohliche Grundstimmung vor. Die Spielfilm-Handlung beruht auf realen Ereignissen und Personen. Alkohol wird reichlich getrunken. Das langsame schwere Leiden Mollies geht nahe, bis zuletzt vertraut sie fälschlicherweise Ernest. Ein wichtiges Thema auch: Gutgläubigkeit, Vertrauen bzw. Vertrauensbruch.
Jugendliche ab 16 Jahren sollten diesen ruhig erzählten Film ohne Beeinträchtigung rezipieren können. Die historische Distanz und ein alltagsfernes Setting schaffen Abgrenzungsmöglichkeiten.
Freigabe-Empfehlung: ab 16 Jahren (Anm.: Dauer von rund 3,5 Stunden)

Positivkennzeichnung

Dieser visuell beeindruckende Film wartet mit großartigen schauspielerischen Leistungen auf. Eindringlich wird die Unterdrückung der Osage dargestellt, auch die psychologischen Vorgänge und Widersprüche der handelnden Charaktere.
Es wird Einblick in ein verdrängtes Kapitel der USA gegeben. (Weiterführend finden sich Informationen zu den Osage-Morden zum Beispiel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Osage-Morde). Die Geschichte der Entrechtung des Osage-Stammes und der Massenmorde, die so lange ungestraft blieben, wirft Diskussionen über Diskriminierung indigener Völker weltweit auf, auch heute, und überhaupt über den Umgang mit Minderheiten.
Annehmbar als Drama nach wahren Begebenheiten ab 16 Jahren.


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