Inhalt | Über einen Zeitraum von drei Jahren begleitete Ruth Beckermann eine Volksschulklasse in Wien Favoriten. Die Schülerinnen und Schüler stammen aus Syrien, der Türkei, der Ukraine, Ex-Jugoslawien u.s.w. Kein Kind spricht Deutsch als Muttersprache und unterschiedliche Kulturen und Wertmaßstäbe prallen aufeinander. Die engagierte Lehrerin versucht hier in beeindruckender Weise zu vermitteln und bringt den Kindern nicht nur den reinen Lernstoff bei. |
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Positivkennzeichnung | Ruth Beckermann hat in einer Volksschule in Favoriten, dem traditionell von Arbeiterklasse und Zuwanderung geprägten 10. Wiener Gemeindebezirk gedreht. Wir begegnen den Kindern als Individuen, wie sie in der Zeit bis zu ihrem letzten Volksschuljahr lernen, wachsen und sich entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler erleben ihre täglichen Niederlagen, Kämpfe, Siege. Fragen der Identität, Migration, Integration und des Schulsystems wird nachgegangen. Klar wird, welchen unglaublichen Herausforderungen die Lehrerin Ilkay Idiskut täglich gegenübersteht – abseits des reinen Unterrichts des Lernstoffes. Erschwerend hinzu kommt, dass kaum ein Kind der Klasse fehlerfreies Deutsch spricht. Sie nimmt die 7- bis 10-jährigen Schülerinnen und Schüler ernst, stellt kritische Fragen zum Verhältnis von Religionen und Rollen(bildern) von Frauen und Männern in verschiedenen Kulturen. Vorgefasste Meinungen sind ein Thema, letztlich auch die des Publikums, das hier in eine eigene Lebensrealität Einblick bekommt. Die Klasse wird nicht nur während des Unterrichts begleitet, sondern auch in den Pausen, bei Ausflügen, Elterngespräche sind zu sehen. Alles in allem ergibt sich ein vielschichtiger Einblick in den Alltag der Volksschule, auch Probleme wie akuter Personalmangel an Schulen werden gestreift. Der Dokumentarfilm bietet auch für ein junges Publikum reichlich Diskussionsstoff, über Integration, Migration, soziale Strukturen, Bildungssystem, Chancengleichheit etc. Ausgezeichnet bei der Berlinale, ist der Film als Plädoyer für Kinder und für Bildung zu sehen. Die Kommission hebt den Dokumentarfilm wie folgt hervor: Empfehlenswert als Diskussionsfilm ab 8 Jahren (Anm.: Eine Sichtung zusammen mit Eltern/Erziehungsberichtigten/Lehrer/in wäre aus Sicht der Kommission anzuraten.) |
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