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Titel

Explanation for Everything

Originaltitel

Magyarázat mindenre

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2023

Herkunftsländer

Slowakei, Ungarn

Länge

02:08:00 (hh:mm:ss)

Sprachversion

OmU

Sprache Ton

Ungarisch

Regie

Gábor Reisz

DarstellerInnen

Gáspár Adonyi-Walsh (Ábel), István Znamenák (György), András Rusznák (Jakab), Rebeka Hatházi (Erika), Eliza Sodró (Dorka), Lilla Kizlinger (Janka), Krisztina Urbanovits (Judit)

Verleiher

Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebsgesellschaft m.b.H.

Inhalt

Der Film "Explanation for Everything" beleuchtet die ungarische Gesellschaft aus den Perspektiven des Schülers Ábel, seines liberalen Lehrers Jakab, seines nationalistischen Vaters György und der jungen ambitionierten Journalistin Erika.
Ábel vernachlässigt seine Abiturvorbereitung wegen seiner Schwärmerei für Janka, die jedoch mehr an Lehrer Jakab interessiert ist. Bei der Prüfung fällt Ábel durch, da er unvorbereitet ist und ein totales Blackout erleidet. Sein Vater György, ein Anhänger der Orban-Regierung, ist total enttäuscht und fordert eine Erklärung für Ábels Versagen bei der Prüfung. Ábel behauptet, Jakab habe ihn wegen einer patriotischen Anstecknadel am Revers durchfallen lassen, was Jakabs vermeintlich linker Gesinnung zugeschrieben wird. Die Geschichte eskaliert, als die junge Journalistin Erika davon erfährt und in einem Leitartikel zum Thema macht. Dies führt zu einem medienweiten Skandal, bei dem Jakabs berufliche Existenz auf dem Spiel steht und die nationale Gesellschaft in Aufruhr versetzt wird …

Alterskennzeichnung

Der Film wurde in der ungarischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gesichtet und führt die Rezipienten in einer Art semidokumentarischen Struktur durch die Handlung. Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven und es finden sich dabei etliche Zeitsprünge sowie ein steter Wechsel zwischen den Erzählebenen. Diese komplexe Anordnung könnte jüngere Zuschauer/innen überfordern. Der Film enthält eine teilweise derbe und auch sexualisierte Sprache, zeigt exzessiven Alkoholkonsum einer jungen Frau und eine angedeutete, jedoch nicht explizit dargestellte Sexszene, die einige Fragen offenlässt. Die Charaktere wirken indifferent, intensive Streitigkeiten und eine sehr dominante, cholerische Vaterfigur könnten ein ganz junges Publikum emotional verstören. Für ein umfassendes Verständnis für die Hintergründe der Erzählung, ist Vorwissen zu historischen und aktuellen politischen Zusammenhängen hilfreich. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist der Film zusätzlich anspruchsvoll und daher für ein ganz junges Publikum nicht geeignet. Die Kommission befand, dass ab 8 Jahren keine emotionale und visuelle Überforderung mehr zu erwarten ist, und sprach sich für eine dementsprechende Altersfreigabe aus.

Positivkennzeichnung

Der Film von Gábor Reisz zeichnet ein differenziertes Bild der ungarischen Gesellschaft und thematisiert falsche Wahrnehmungen und übertriebene Empfindlichkeiten im politischen Klima. Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Ábel, der bei seiner Geschichts-Abschlussprüfung scheitert und eine Ausrede erfindet, um seinen enttäuschten Vater zu besänftigen. Diese Geschichte eskaliert zu einem nationalen Skandal, der die Medien und die Öffentlichkeit in Aufruhr versetzt. Der Film beeindruckt durch eine interessante dynamische Kameraführung und starke schauspielerische Leistungen, insbesondere von Gáspár Adonyi-Walsh als Ábel. Reisz gelingt es, die komplexen Themen von Fake-News, Skandalisierung und politischem Populismus in einer fesselnden Erzählung zu verpacken. Zudem behandelt der Film Themen wie Prüfungsängste und unerwiderte Liebe, wodurch sich Jugendliche gut mit den dargestellten Situationen identifizieren können. Diese emotionalen und realitätsnahen Elemente machen die Geschichte besonders relevant und greifbar für ein jugendliches Publikum, das sich in ähnlichen Lebenslagen wiederfinden könnte.
Daher „Empfehlenswert ab 16 Jahren als Coming-of-Age-Film“.


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