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Titel

In Liebe, eure Hilde

Originaltitel

In Liebe, eure Hilde

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2024

Herkunftsländer

Deutschland

Länge

02:04:37 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Andreas Dresen

DarstellerInnen

Liv Lisa Fries (Hilde Coppi), Johannes Hegemann (Hans Coppi), Lisa Wagner (Anneliese Kühn), Alexander Scheer (Pfarrer Harald Poelchau), Emma Bading (Ina Ender-Lautenschläger), Sina Martens (Libertas Schulze-Boysen), Lisa Hrdina (Grete Jäger), Lena Urzendowsky (Liane Berkowitz), Hans-Christian Hegewald (Albert Hößler), Nico Ehrenteit (Harro Schulze-Boysen), Jacob Keller (Heinrich Scheel), Fritzi Haberlandt (Hebamme), Florian Lukas (Gefängnisarzt), Heike Hanold-Lynch (Frieda Coppi), Tilla Kratochwil (Hildes Mutter), Franziska Ritter (Frau Lampert), Jean Denis Römer (Senatspräsident Dr. Kraell)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Berlin 1942. Hilde und Hans verlieben sich. Krieg und Gefahr sind dadurch immer wieder vergessen und sie verbringen einen glücklichen Sommer. Das junge Paar bewegt sich in NS-Widerstandskreisen und beide beteiligen sich an kleineren Aktionen. Die Gruppe wird später "Rote Kapelle" genannt. Schließlich wird Hans verhaftet, dann Hilde und alle ihre Freunde/Freundinnen der Widerstandsgruppe. Hilde ist im achten Monat schwanger, im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt. Mit all ihren Kräften kümmert sie sich um ihr Kind, bis auch sie ein grausames Schicksal ereilt ...

Alterskennzeichnung

Beruhend auf der wahren Geschichte von Hilde Coppi (1909–1943), die mit ihrem Mann Hans der kommunistisch geprägten antifaschistischen Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" angehörte. Beide, sowie zahlreiche ihrer Freunde und Freundinnen der Gruppe wurden 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Bei der Recherche für den Film wurde auch mit dem Sohn von Hilde und Hans, Hans Coppi Junior, einem Historiker, zusammengearbeitet.
Zum Jugendschutz: Es wird extrem ruhig und langsam erzählt, bewusst wird weitestgehend auf Musik verzichtet. Dadurch wird der reale Hintergrund noch greifbarer, was eine Distanzierung für ein ganz junges Publikum deutlich erschwert. Es wird beispielsweise Hildes Verhaftung geradezu minutiös in allen Abläufen gezeigt.
Die Handlung wird nicht linear erzählt, sondern mit Rückblenden, die allerdings nicht chronologisch eingebaut sind.
Der Gefängnisalltag mit all seinen Grausamkeiten wird geschildert, die Verzweiflung Hildes und der anderen gefangenen Frauen, die Männer zeigen Spuren von Folter. Menschen, gezeichnet von Verzweiflung, Angst und den Torturen der Gefangenschaft.
Zu sehen sind mehrere Sexszenen und sehr ausführlich und real die Geburt von "Hänschen". Herzergreifend und sehr traurig die Bemühungen Hildes, einen "normalen" Alltag und Lebensraum für sich und das Baby in der Zelle einzurichten, ihre große Fürsorge und ihr Nicht-Aufgeben. Viele Emotionen spielen sich ohne Worte, nur durch die eindrucksvolle Mimik ab, verstärkt durch Close-ups.
Erschütternd auch die lange Sequenz am Schluss bis zur Hinrichtung durch das Fallbeil.
Auflockernd immer wieder Szenen in der Rückschau, die Liebesgeschichte, die Szenen mit den jungen Leuten am See, die ihr Leben genießen und einfach glücklich sein möchten.
Bei Jugendlichen ab 14 Jahren sollte ein gewisses historisches Vorwissen vorausgesetzt werden können, und trotz des belastenden, traurigen Themas sollte keine nachhaltige Beeinträchtigung zu erwarten sein.
Es wird eine Freigabe ab 14 Jahren empfohlen (Anm.: Überlänge).

Positivkennzeichnung

Hilde ist keine geborene Widerstandskämpferin. Durchaus aus Überzeugung, aber letzlich aus Liebe zu Hans wird sie aktiv. Die vergleichsweise harmlosen Widerstandsaktionen gegen das NS-Regime werden gnadenlos bestraft, sie bezahlen mit dem Leben.
Es geht hier nicht um eine Heroisierung einzelner, sondern um die Darstellung ganz normaler junge Menschen, die gerne lachen, lieben, feiern, und einfach versuchen, das Richtige zu tun. Das Filmdrama ist als eindrucksvoller und berührender Appell für Liebe, Anstand und Zivilcourage zu sehen. Hervorzuheben auch die Machart und die schauspielerischen Leistungen, vor allem die von Liv Lisa Fries als Hilde.
Empfehlenswert als Widerstandsdrama ab 16 Jahren.


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