medienservice
Bildung































JMK

Filmdatenbank Sucheergebnis

Suchergebnisse in alphabetischer Reihenfolge:


Titel

Nebelkind

Originaltitel

Nebelkind

Filmtyp

Langfilm

Herstellungsjahr

2024

Herkunftsländer

Österreich, Tschechische Republik

Länge

01:33:42 (hh:mm:ss)

Sprachversion

deutsch

Sprache Ton

Regie

Tereza Kotyk

DarstellerInnen

Jeanne Werner (Hannah), Susanne Michel (Victorie), Anton von Lucke (Robin), Karel Roden (Kovac), Martin Leutgeb (Fred), Klára Melíšková (Miriam)

Verleiher

Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt

Der Film erzählt in mehreren Zeit- und Handlungsebenen das Leben dreier Frauengenerationen einer Familie. Während Victorie und Miriam um das Haus der Familie kämpfen, will Enkelin Hannah damit nichts zu tun haben – zunächst …

Alterskennzeichnung

Im Film wird Hannah als Zwölfjährige gezeigt, die von ihrer Mutter Miriam bestraft wird, indem sie in der Badewanne unter Wasser gedrückt wird. Während einer Gesangsdarbietung verlässt die Mutter wortlos den Saal. Hannah wird von den übrigen Gästen verspottet und bricht in Tränen aus. Schließlich wird Hannah in Wien zurückgelassen, als ihre Mutter nach Tschechien geht.
Victories Geschichte spielt am Ende des Zweiten Weltkriegs in Tschechien. Hier werden Deutschsprachige von Tschechen erschossen oder vergewaltigt. Man sieht die Handlungen nicht direkt, Schreie kann man aber hören. Da die Beteiligten weiterhin im selben Ort wohnen, bleibt das Klima auch in Folge belastet.
Nicht nur durch die vielen Zeitebenen ist das Werk verwirrend für Jüngere. Auch sonst bleibt vieles unklar. „Im Nebel“ eben, wie der Filmtitel sagt.
Die Kommission empfiehlt einstimmig eine Altersfreigabe ab 12 Jahren, da Kinder ab diesem Alter ausreichend Distanz zu den angeführten Belastungen aufbauen können. Dabei hilft das großteils historische Setting. Auch dass das Ende ein kleiner Lichtblick ist, wirkt entlastend.

Positivkennzeichnung

Der Film will die Auswirkungen von Kriegen beleuchten: Unter Vertreibung, Enteignung, Vergewaltigung und anderen furchtbaren Ereignissen leiden nicht nur die direkt Betroffenen. Spätere Generationen kennen das Leben ihrer Vorfahren oft nicht, „erben“ aber dennoch Traumata, die sie dann nicht zuordnen können, die für sie „im Nebel“ bleiben. Sie sind somit „Nebelkinder“.
Die Kommission unterstützt das Anliegen des Films, auf solche Nebelkinder aufmerksam zu machen. Auch die Geschichte der zwei Sprachgruppen im Süden des heutigen Tschechiens wird als hervorhebenswert angesehen.
Allerdings ist ein gewisses geschichtliches Vorwissen notwendig, um dem Film folgen zu können. Die verschiedenen Zeitebenen erschweren ein Verständnis. Auch müssen Zusehende Zusammenhänge oft selber herstellen, der Film deutet vieles nur an.
Daher stuft die Kommission das Werk als annehmbar ab 14 Jahren als Familiendrama ein.


<< Zurück zu den Suchergebnissen