Filmdatenbank der Jugendmedienkommission (JMK)

Details zu einem Film

Titel: September 5 -The day Terror went Live

Originaltitel: September 5 -The day Terror went Live
Filmtyp: Langfilm
Herstellungsjahr: 2023
Herkunftsländer: Dänemark, USA
Länge: 01:30:46 (hh:mm:ss)
Sprachversion: dt.synchr.
Sprache Ton
Regie: Tim Fehlbaum
DarstellerInnen: Peter Sarsgaard (Roone Arledge), John Magaro (Geoff Mason), Ben Chaplin (Marvin Bader), Leonie Benesch (Marianne Gebhardt), Zinedine Soualem (Jacques Lesgards), Georgina Rich (Gladys Deist), Corey Johnson (Hank Hanson), Marcus Rutherford (Carter Jeffrey), Daniel Adeosun (Gary Slaughter), Benjamin Walker (Peter Jennings), Ferdinand Dörfler (Hermann Jäger), Rony Herman (David Berger), Jeff Book (David Bergers Vater)
Verleiher: Constantin Film

Inhalt: Bei den 20. Olympischen Sommerspielen 1972 in München kommt es zu einer Katastrophe: Terroristen dringen in das Olympische Dorf ein und nehmen elf Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln.
Das Sportteam des amerikanischen Fernsehsenders ABC dokumentiert die Ereignisse fieberhaft und überträgt sie – wann immer möglich – live in die Welt ...

Alterskennzeichnung: Die damaligen (echten) Fernsehbilder werden in den Film eingebaut, was die Authentizität der Bedrohung deutlich erhöht. Auch die Live-Berichte des Reporters aus dem Studio tragen zur dokumentarischen Atmosphäre bei. Wenn die maskierten Geiselnehmer vom Balkon direkt in die Kamera blicken, überträgt sich der Schrecken der realen Ereignisse unmittelbar auf das Publikum.
Der Film bietet kaum Momente der Entlastung und bleibt durchgehend angespannt und intensiv. Waffen, Zigaretten und Alkohol werden passend zum historischen Setting regelmäßig gezeigt.
Ohne Happy End entlässt der Film die Zuschauer/innen in eine Welt, in der die Olympischen Spiele in München zum Auftakt für Live-Übertragungen menschlicher Tragödien wurden.
Die Kommission empfiehlt einstimmig, den Film ab 12 Jahren freizugeben.

Positivkennzeichnung: Das Wort „Terrorist“ muss zu Beginn der Fernsehberichterstattung erst gefunden werden, während die gezeigten Bilder sich nahtlos in die Sensationsgier und den Quotenkampf um die Zuschauer/innen einreihen. Die Bildästhetik von „September 5“ erinnert stark an die 1970er-Jahre, doch die Themen wirken bedrückend aktuell.
Kritisch beleuchtet der Film die ethischen und moralischen Dilemma der Medien: Die Journalist/innen ringen mit ihrem Berufsethos, und als die Terroristen die Polizeieinsätze live im Fernsehen verfolgen können und drohen, Geiseln zu töten, wird die komplexe Verbindung zwischen Bedrohung, Berichterstattung und Verantwortung sichtbar.
Der Film bietet zahlreiche Diskussionsansätze, beispielsweise zu den Rollenbildern von Frauen damals und heute, Journalismus in Krisenzeiten, moralischen Grenzen und Zivilcourage.
Die Kommission bewertet den Film als „Sehr empfehlenswert, ab 14 Jahren, als Mediendrama“.

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