Filmdatenbank der Jugendmedienkommission (JMK)

Details zu einem Film

Titel: Tandem - In welcher Sprache träumst Du?

Originaltitel: Langue Étrangère
Filmtyp: Langfilm
Herstellungsjahr: 2024
Herkunftsländer: Belgien, Deutschland, Frankreich
Länge: 01:40:57 (hh:mm:ss)
Sprachversion: dt. synchr., tlw. OmU
Sprache Ton: Deutsch, Französisch
Regie: Claire Burger
DarstellerInnen: Josefa Heinsius (Lena), Lilith Grasmug (Fanny), Nina Hoss (Suzanne Schreiber), Chiara Mastroianni (Antonia Brussieux), Jalal Altawil (Anthar Ait Chergui)
Verleiher: Filmladen Filmverleih GmbH

Inhalt: Die 17-jährige Fanny aus Straßburg, die in der Schule gemobbt wird, reist zu ihrer etwa gleichaltrigen Brieffreundin Lena nach Leipzig, um dort ihr Deutsch aufzubessern. Während Fanny schüchtern ist und noch nicht so recht weiß, was sie aus ihrem Leben machen soll, ist Lena sehr selbstbewusst und engagiert sich als „Aktivistin“ gegen alles Mögliche. Fanny biegt sich die Wahrheit und ihre persönliche Geschichte ein wenig zurecht, um Lena zu gefallen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten werden die beiden doch noch zu echten Freundinnen. Als Lena im Gegenzug zu Fanny nach Frankreich reist, drohen Fannys Schwindeleien die junge Liebe der beiden zu gefährden ...

Alterskennzeichnung: Der Konsum von psychedelischen Schwammerln in Schokolade in Kombination mit dem Genuss von Alkohol (was beides zusammen doch einigermaßen gefährlich sein kann) wird nach Meinung der Kommission verharmlosend dargestellt. Lena und Fanny sind noch minderjährig und daher eigentlich zu jung für Partys mit Drogen und Alkohol, und der Druck, etwas zu konsumieren, scheint groß zu sein. In der Folge haben beide auch Halluzinationen (z.B. im Whirlpool). Abgesehen davon sind vor allem die familiären Konflikte belastend, die sehr präsent sind (Alkoholprobleme, Affäre usw.). Generell wirken alle Figuren wie gelähmt von einer spürbaren Ohnmacht gegenüber all den aktuellen Krisen und Herausforderungen (Klima und Umwelt, Kriege, zunehmender Nationalismus u. ä.). Selbst ein Pädagoge ist eigentlich völlig hilflos, wenn eine seiner Schülerinnen gemobbt wird („freigegeben ab 14 Jahren“).
Anmerkung: Die gesichtete Fassung hatte Untertitel.

Positivkennzeichnung: Der Film greift zahlreiche Themen auf, die am Alltag von Jugendlichen anknüpfen. Dazu zählen unter anderem Konflikte in der Familie, die Rebellion gegen bestehende Verhältnisse und der Kampf um eine bessere Zukunft. Geeignete Vorbilder fehlen, die Eltern eignen sich jedenfalls nicht dafür – weder Lenas Mutter Susanne mit ihrem Alkoholproblem noch Fannys Helikoptermutter Antonia oder Fannys untreuer Vater Anthar. Auch wenn der Film thematisch ein wenig überladen ist, zeigt er auf ganz unsentimentale Art und Weise höchst realistisch, wie sehr diese Generation mit ihren privaten sowie mit den gesellschaftlichen und globalen Krisen unserer Zeit zu kämpfen hat. Die Kamera ist stets sehr nah dran an den Figuren, und insbesondere die beiden jungen Hauptdarstellerinnen verkörpern ihre Rollen herausragend („empfehlenswert als Porträt einer Generation ab 16 Jahren“).

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