Titel: Der Soldat MonikaOriginaltitel: Der Soldat MonikaFilmtyp: LangfilmHerstellungsjahr: 2024Herkunftsländer: ÖsterreichLänge: 01:38:15 (hh:mm:ss)Sprachversion: deutschSprache Ton: DeutschRegie: Paul PoetDarstellerInnen: Sarah Zaharanski (Die Erste Ehefrau), Maria Hofstätter (Die Mutter), Mateja Meded (Die Zweite Ehefrau), Monika Donner (Soldat Monika), Patrick Wagner (Gewalt) Verleiher: Panda Lichtspiele Filmverleih GmbHInhalt: Der Film setzt sich aus dokumentarischen Szenen, Animationssequenzen, Archivaufnahmen sowie Spielszenen mit Schauspieler/innen (Maria Hofstätter, Philipp Hochmair, Roland Düringer u.a.) zusammen. Regisseur Paul Poet versucht mit Hilfe dieser verschiedenen Zugänge, die Entwicklung von Monika Donner nachzuzeichnen. Geboren 1971 in Linz als Bub Toni verwandelte sich der Bundesheer-Offizier, Jurist und Ministeriumsbedienstete an den Wochenenden in das Fotomodell „Monique Dumont“. Nach dem weiblichen Geschlechtsvermerk und der Namensänderung auf Monika Donner im Jahr 2010 folgte 2015 die Hochzeit mit Partnerin Jasmin. Seit der Auflösung des Dienstverhältnisses mit dem Verteidigungsministerium (2022) ist Monika Donner hauptberuflich als Autorin (z.B. „Tiger in High Heels“), Aktivistin (Kampf für die Abschaffung des OP-Zwangs an Transsexuellen, die Abschaffung des Corona-Impfzwangs u. ä.) und Lebensberaterin tätig.Alterskennzeichnung: Für die Kommission ging es in erster Linie um die Frage, inwieweit der Film desorientierend in Hinsicht auf die sozial-ethische und moralische Entwicklung sein könnte. Bei Monika Donner klingen immer wieder ein hohes Aggressionspotential und ein gewisser Hang zur Selbstjustiz durch, wie in ihren Aussagen deutlich wird – z.B. „Ich würde sie [Anm.: die `Eindringlinge´] am liebsten umbringen.“ oder „Ich möchte dich Äffchen um einen Kopf kürzer machen.“ Zu den von Gewalt geprägten Szenen gehören etwa jene, in denen sich Monika Donner mit einer Art von Beil abreagiert oder in denen sie gegen Ende des Films von Gasmasken tragenden Personen bedroht wird, woraufhin es zu einer Grab-Szene samt Erschießung(en) kommt. Als ganz besonders gewalthaltig wurden die Animationssequenzen mit der Genitalverstümmelung (während der Therapie-Sitzung) sowie die Abspann-Szenen genannt. Die Kommission war der Meinung, dass diese Filminhalte vor allem bei einem gefährdungsgeneigten Publikum zu einer Steigerung der Gewaltbereitschaft bzw. zu einer Abstumpfung gegenüber Gewalt führen können.Von der Gewalt abgesehen könnten für Jugendliche, die hinsichtlich ihrer Sexualität noch nicht gefestigt sind, einige Szenen bzw. Aussagen zumindest verwirrend sein. Dazu zählen eine blasphemische Sequenz in einer Kirche, Sado-Maso-ähnliche Szenen (z.B. das Peitschen einer in Lack und Leder gekleideten Person) und Dildo-Szenen (z.B. mit einer älteren Frau oder mit der „Bulgarin“) sowie die in Sachen Sexualität offensichtlich bewusst derb gewählte Ausdrucksweise (z.B. „Fut“).Mit ihren Büchern und ihren öffentlichen Auftritten kommt Monika Donner vor allem bei politisch rechts (außen) Stehenden gut an. Im Film sind unter anderem Hitler-Bilder (z.B. in den Szenen mit der Modelleisenbahn) und Hakenkreuze zu sehen, der verurteilte Neonazi Gottfried Küssel kommt mehrmals vor und auch Berichten des rechtsgerichteten TV-Senders AUF1 wird viel Raum gegeben. Kommentiert wird all das nicht. Die Kommission konnte den Prüfkriterien für die Alterskennzeichnung folgend (für unter Sechzehnjährige) daher nicht ausschließen, dass sich dies negativ auf die demokratisch-staatsbürgerliche Haltung des potentiellen Publikums auswirkt. Die Ideologie, die von Monika Donner vertreten wird, bleibt letztlich aber unklar und widersprüchlich, denn einerseits wird sie aufgrund ihrer Transidentität vom rechten politischen Spektrum verhöhnt, andererseits findet sie aber genau dort ihr Publikum. Im Vergleich dazu wird die Linke unbeholfen und nicht sonderlich souverän dargestellt (z.B. in den Szenen im Ruderboot). Aussagen wie „Pure Anarchie ist die Natur unseres Wesens.“, die einfach so stehen gelassen werden, wurden daher als problematisch bewertet. Ein klarer Erzählstrang, ein roter Faden fehlt und es wurde die Befürchtung geäußert, dass dieser Film transidenten Menschen mit seinen teils verstörenden Bildern „mehr schaden könnte als er ihnen nützt“.Fraglich ist, ob unter Sechzehnjährige, die noch auf der Suche nach ihrer Identität sind, über ausreichend Lebenserfahrung verfügen, um diesen Film entsprechend reflektieren und einordnen zu können. Vielleicht trifft es die Aussage von Monika Donners Mutter am besten, die es so beschreibt: „Das ist ein Zirkuszelt – Manege frei!“ Eine gewisse Reife ist dafür allerdings die wichtigste Voraussetzung („freigegeben ab 16 Jahren“).Positivkennzeichnung: keine
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