Filmdatenbank der Jugendmedienkommission (JMK)

Details zu einem Film

Titel: Die Farben der Zeit

Originaltitel: La Venue De l’Avenir
Filmtyp: Langfilm
Herstellungsjahr: 2025
Herkunftsländer: Frankreich
Länge: 02:06:46 (hh:mm:ss)
Sprachversion: dt.synchr.
Sprache Ton
Regie: Cédric Klapisch
DarstellerInnen: Suzanne Lindon (Adèle Meunier), Abraham Wapler (Seb/Claude Monet 1874), Vincent Macaigne (Guy), Julia Piaton (Céline)
Verleiher: Constantin Film

Inhalt: Ein seit 1944 unbewohntes Haus in der Normandie soll nun abgerissen werden. Für das Grundstück ist ein Einkaufszentrum mit tausenden Parkplätzen geplant. Zuvor müssen aber die rund 30 ausfindig gemachten Nachkommen der früheren Besitzerin die Zustimmung für den Verkauf erteilen. Sie bestimmen den Imker Guy, die Geschäftsfrau Céline, den Lehrer Abdel und den jungen Content Creator Seb als ihre Interessenvertretung. Bei einer gemeinsamen Begehung stoßen die vier in dem halb verfallenen Haus auf alte Bilder und Dokumente ihrer Ahnen. Besonders Adèle erweckt ihr Interesse. Offenbar ist sie als junge Frau in den 1890er Jahren nach Paris gereist, um dort ihre Mutter zu suchen ...

Alterskennzeichnung: Trotz vorkommender trauriger Umstände bleibt die Stimmung nie lange bedrückt. Feinfühlig eingesetzter Humor spielt hier eine Rolle, manches wird überzeichnet dargestellt, manche rauhen Lebensrealitäten gar nicht gezeigt oder in stark gemilderter Version. Trotz der teils ernsten Themen vermittelt der Film insgesamt eine gewisse Leichtigkeit. Eine große Menschlichkeit steht über allem. Es wird langsam, behutsam und warmherzig erzählt – allerdings über eine Dauer von zwei Stunden.
Ein Drogentrip muss aus Sicht des Jugendschutzes genannt werden, vor allem zu Beginn visuell und akustisch fordernd, nach Ansicht der Kommission aber letztlich nicht zur Nachahmung verleitend.
(Erwähnt sei, dass die zum Teil sehr unvermittelt erfolgenden Zeitsprünge vom 19. ins 21. Jahrhundert und retour überfordernd auf ein ganz junges Publikum wirken könnten.)
Es wird eine Freigabe ab 6 Jahren empfohlen (Anm.: Überlänge).

Positivkennzeichnung: Der Film wirft Streiflichter auf zwei Epochen und lässt sie gekonnt ineinander verschmelzen.
Aus historischer Perspektive wird hier auf die Gegenwart geblickt. Es wird verdeutlicht, dass die Beschäftigung mit Familiengeschichte und Vergangenheit helfen kann, das eigene Leben besser zu begreifen. Einige philosophische (Lebens-)Fragen werden gestellt.
Die einundzwanzigjährige Adèle erforscht ihre Herkunft im Paris der Moderne im Jahr 1895, die Beschäftigung mit ihr wiederum bringt die vier entfernt verwandten Cousins im Jahr 2024 sich selbst und einander näher.
Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) der beiden Zeitabschnitte kommen auf etlichen Eben heraus. Themen wie soziale Lage und Gesellschaftsstruktur, technische Entwicklungen, Fotografie heute und damals, Fotografie versus Malerei, Langsamkeit versus Schnelllebigkeit, digitales Zeitalter, die impressionistische Kunstrichtung etc. werden beleuchtet. Auch die Umweltfrage und unzählige weitere Aspekte werden angetippt.
Zentral geht es dabei um Familie, Liebe, Freundschaft, Verbundenheit und Kunst.
Der Film regt zu einer positiven Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft, Lebenskonzepten, der Geschichte der Fotografie, mit dem Impressionismus – insbesondere Claude Monet, mit der Moderne etc. an.
Empfehlenswert als Familienportrait ab 16 Jahren.

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